Die Ouvertüre zu Hermann und Dorothea ist das einzige kompositorische Ergebnis Schumanns zu Goethes Versepos. Ursprünglich plante er eine ganze Oper, dann ein Singspiel, schließlich ein Oratorium und doch entstand Ende 1851 in kürzester Zeit nur eine Orchesterpartitur, die dann zu Lebzeiten ungedruckt blieb. Die markante thematische Verwendung der Marseillaise ist dabei mehrfach motiviert. Goethes Text spielt 1796, als die Liebenden vor den französischen Revolutionstruppen fliehen, die Revolutionsereignisse des Jahres 1848 hatte Schumann in Dresden unmittelbar miterlebt, und schließlich dürfte auch der Staatsstreich Louis Napoleons am 2. Dezember 1851 seine Wirkung gezeitigt haben. Hauptquelle der Urtextausgabe von Schumanns Revolutions-Ouvertüre ist das sorgfältig geschriebene Autograph.
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