Haydn Joseph: SINFONIE 39 G-MOLL HOB 1:39

Als ‚Eulenburg-Taschenpartitur‘ in der Ausgabe von H.C. Robbins Landon liegt hier Joseph Haydns zwischen 1765 und 1768 entstandene SINFONIE 39 G-MOLL HOB 1:39, die vielen als frühes Meisterwerk im sinfonischen Schaffen des Komponisten gilt.
Nr. 39 ist in 4 Sätzen wie folgt angelegt: Allegro assai – Andante (Es-Dur) – Menuetto – Allegro di molto.
Einen ungemein spannungsvollen, im „piano“ von den hohen Streichern melodisch geführten Beginn, der nach dem Vordersatz durch eine „Generalpause“ unterbrochen wird und dieser dann gewissermaßen verzögert seine Beantwortung durch den Nachsatz findet, hat schon der Kopfsatz zu bieten: „Ein derartiger tastend-ratloser Satzbeginn ist in dieser Zeit nicht nur im Werke Haydns singulär. Wohl zum ersten Mal in der Musikgeschichte ist das mühsame In-Gang-Kommen des musikalischen Flusses so überzeugend und plastisch dargestellt worden wie hier. Es ist, als würde, bevor die Entwicklung beginnt, erst einmal geprüft, ob mit diesem thematischen Material die Entfaltung eines musikalischen Prozesses überhaupt möglich ist. Zwar wird ein Thema gesetzt, aber es gelingt erst mit Schwierigkeiten und nach einer versuchten Veränderung, den Formprozess mit ihm in Gang zu setzen.“ (Marggraf, Wolfgang: die Sinfonien Haydns).
Das Finale knüpft mit seiner über den ganzen Satz gespannten, düster-dramatischen und mitunter wild bewegten Atmosphäre die Stimmung des Eröffnungssatzes auf, wohingegen die beiden Mittelsätze eine eher entspannte Ausdruckshaltung haben.
Erwähnenswert in Bezug auf Haydns G-Moll-Sinfonie ist die Rolle der Hörner: Der Komponist setzt insgesamt 4 (anstatt der üblichen 2) Hörner ein, die zudem paarweise in unterschiedlichen Stimmungen – 2 Hörner in G und 2 Hörner in B – am Geschehen mitwirken.