Bach Johann Sebastian: KANTATE 205 ZERREISSET ZERSPRENGET ZERTRUEMMERT DIE GRUFT

Die weltliche KANTATE 205 ZERREISSET ZERSPRENGET ZERTRUEMMERT DIE GRUFT / DER ZUFRIEDENGESTELLTE AEOLUS schrieb Johann Sebastian Bach im Jahr 1725 als Auftragswerk Leipziger Studenten zu Ehren des Universitätsprofessors August Friedrich Müller. Zu dessen Namenstag am 3. August 1725 dürfte die Glückwunschkantate dann erstmals erklungen sein.
Das mit seinen insgesamt 15 Sätzen sehr umfangreiche Werk ist als ‚Dramma per musica‘ konzipiert, den Text, der eine allegorische Handlung fortentwickelt, lieferte Picander.
Die vier Solostimmen stehen für die Hauptpersonen der Handlung: Pallas Athene (Sopran)
Pomona (Alt), Zephyrus (Tenor) und Aeolus (Bass).
Pallas Athene gibt zu Ehren des Professors ein Fest, sorgt sich aber darum, dass der Gott der Winde Aeolus jetzt bereits im August seine schweren Herbststürme schicken und damit das Fest zunichtemachen könnte. Sie bittet Zephyrus, den Gott der milden Winde und Pomona, die Göttin des Obstsegens um Hilfe, wonach es schließlich gelingt, Aeolus zu besänftigen. Das Fest kann ungestört seinen Lauf nehmen, am Ende stehen ‚Vivat‘-Rufe zu Ehren des Professors.
Musikalisch bilden zwei Chorsätze den Rahmen des Werkes: der ‚Chor der Winde‘, ein programmatisch ausgestaltetes, sehr eindrückliches Stimmungsbild steht zu Beginn, ein festlicher, huldigender Schlusschor (‚Vivat‘-Rufe) beschließt die Kantate.
Dazwischen gruppieren sich in abwechselnder Folge 7 Rezitative und 6 solistische Nummern, davon 5 Arien und ein Duett.
Instrumental besetzt ist BWV 205 mit 3 Trompeten, Pauken, 2 Traversflöten, 2 Oboen, 2 Violinen, Viola, Viola d’amore, Viola da gamba und Basso continuo.