Reger Max: PSALM 100 OP 106

Seinen hochbedeutenden PSALM 100 OP 106 für gemischten Chor und Orchester begann Max Reger (1873-1916) im Frühjahr 1908 niederzuschreiben und vollendete ihn dann in der ersten Jahreshälfte 1909.
Gewidmet ist dieses Werk ‚Der hohen Philosophischen Fakultät der Universität Jena zum 350jährigen Jubiläum der Universität Jena‘, der bereits 1908 fertiggestellte Teil I erklang dann am 31. Juli desselben Jahres in Jena mit dem Akademischen Chor Jena einschließlich der Sängerschaft zu St. Pauli, der Kapelle des 71. Infanterieregiments Erfurt verstärkt durch Mitglieder der Weimarer Hofkapelle sowie Kurt Gorn (Orgel), und unter der Gesamtleitung von Fritz Stein. Vollständig erklang Regers Op. 106 dann am 23. Februar 1910 in Chemnitz mit dem Kirchenchor St. Lukas, der Städtische Kapelle sowie Georg Stolz an der Orgel und unter der Gesamtleitung des Komponisten.
Textgrundlage dieser ‚Chorsinfonie‘ ist der 100. Psalm in der Übersetzung Martin Luthers.
Es gibt vier ineinander übergehende Sätze, der Text des Psalms entsprechend aufgeteilt ist: I. Jauchzet (Vers 1,2) (Maestoso (Animato)) – II. Erkennet (Vers 3) (Andante sostenuto) – III. Gehet zu seinen Toren ein (Vers 4) (Allegretto con grazia) – IV. Denn der Herr ist freundlich (Vers 5) (Andante sostenuto – Allegro maestoso).
In den Sätzen I. und IV. ist ein vierstimmig besetzter Chor (SATB) vorgesehen, im Schlusssatz zudem ein mit vier Trompeten und vier Posaunen besetztes Nebenorchester, das als cantus firmus die Melodie von Luthers Choral ‚Ein feste Burg ist unser Gott‘ spielt.
In den mittleren beiden Sätzen II. und III. ist der Chor auf Achtstimmigkeit erweitert (SSAATTBB).
Die Grundtonart der Komposition ist D-Dur, die aber im harmonisch progressiven Satz Regers deutlich erweitert wird. Der musikalische Spannungsbogen des gesamten Werkes läuft in eine im Satz IV. erklingende gewaltige Doppelfuge hinaus.