Glasunow Alexander: KONZERT 1 OP 92 - KLAV ORCH

Alexander Glasunow (1865-1936) ist als einer der bemerkenswertesten russischen Komponisten überhaupt zu sehen. Von Grunde auf hochbegabt, ausgestattet mit einem hervorragenden musikalischen Gedächtnis, sehr gutem Gehör und äußerst feinsinnigem Empfinden, begann er bereits im Alter von 11 Jahren zu komponieren.
1882 wurde die Sinfonie Nr. 1 in E-Dur op. 5 des gerade einmal 16-Jährigen von Mili Balakirew, übrigens einem seiner wichtigsten Förderer, mit bahnbrechendem Erfolg uraufgeführt.
Zu dieser Zeit hatte Glasunow bereits ein privates Studium bei Nikolai Rimski-Korsakow absolviert. Allmählich stieg er zu einem der erfolgreichsten Musikerpersönlichkeiten Russlands auf, nimmt ab 1899 am Petersburger Konservatorium eine Professur für Kontrapunkt und Instrumentation an, leitet dieses Institut schließlich von 1905-1928 als Direktor.
Aus der mitunter sehr intensiven Lehrtätigkeit ging mit Dmitri Schostakowitsch auch Glasunows bedeutendster Schüler hervor.
Stilistisch gründet sich seine Musik zum einen auf der europäischen klassisch-romantischen Tradition (insbesondere was die Sinfonik angeht!), zum anderen finden sich in ihr auch deutlich „nationalrussische Einflüsse“ (u.a. Volksliedhaftigkeit musikalischer Themen, besondere harmonische Färbungen, exotisch anmutende Klangbehandlung).
1910-11 schrieb Glasunow das KONZERT 1 OP 92 - KLAV ORCH in f-Moll, welches hier als Fassung für zwei Klaviere zu vier Händen vorliegt.
Es handelt sich um ein in zwei Sätze gefasstes, recht groß dimensioniertes Werk von ausgeprägt spätromantischer Ausdruckshaltung und mitunter enorm gesteigerter Virtuosität.
‚Allegro moderato‘ sowie ‚Thema und Variationen‘ (Thema: ‚Andante tranquillo‘ mit daran sich anschließenden 9 Variationen) lauten die beiden zugrundeliegenden Sätze.
Das F-Moll-Konzert ist „Leopold Godowsky verehrungsvoll gewidmet“.