Reinecke Carl: KONZERT 3 OP 144

Reinecke Carl: KONZERT 3 OP 144
Der deutsche Komponist, Pianist und Dirigent Carl Reinecke (1824-1910) weist ein so umfang- wie facettenreiches Schaffen auf, in dem das Klavierwerk eine besondere Stellung einnimmt. Für Reinecke blieb zeitlebens die Wiener Klassik, und hier allen voran Mozart, das unverrückbare Vorbild seiner stilistischen wie musikästhetischen Überzeugungen. Reineckes Vertrautheit mit den klanglichen wie technischen Möglichkeiten des Klaviers wurde weithin geschätzt. Auf die Anregung, seine Symphonien für eine Version zu zwei Klavieren anzufertigen, soll Robert Schumann geantwortet haben: „Das kann ich nicht, da musst du den Reinecke fragen, der kann das besser“. Was das Klavierschaffen betrifft, so orientierte sich Reinecke insbesondere an der Klangsprache Schumanns, gleichwohl sind in seinen späteren Werken auch satztechnische Einflüsse von Chopin und Brahms erkennbar. Die Werke für Klavier erfreuten sich zeitlebens großer Beliebtheit, was auch mit ihrer programmatischen Überzeugungskraft einhergeht. Weniger vielleicht im Metier der großen Form (Sonate, Variation) als im kleinen Lyrischen Klavierstück dokumentieren sich Reineckes kompositorisches Einfühlungs- und Darstellungsvermögen.
Fraglos konnte Reinecke auch auf dem Gebiet des großen (Klavier-)Konzerts reüssieren. Aus den vier Konzerten für Klavier, die zwischen 1860 und 1900 entstanden sind, ragt jenes in C-Dur aus dem Jahre 1878 heraus. Das Werk erfreute sich nach Erscheinen größerer Popularität. Es ist traditionell dreisätzig gehalten. Dediziert ist es „Seiner Majestät dem König Albert von Sachsen“. Dem Musikverlag Reinecke ist hoch anzurechnen, dass er sich den Werken des einst weithin bekannten Tonsetzers verpflichtet hat – heute ist das Schaffen Reineckes leider nur noch wenigen bekannt. Durch Neuausgaben, wie dem vorliegenden Arrangement für zwei Klaviere, wird das bedeutende Oeuvre des Komponisten hoffentlich noch lange vor dem Vergessen bewahrt.

Die Satztitel des Konzerts lauten:
1. Allegro
2. Largo
3. Finale. Molto vivace e grazioso