Niemann Walter: KONZERT OP 165
Der (sprechende) Titel der Autobiographie des Komponisten, Pianisten, Musikschriftstellers und -kritikers Walter Niemann (1876-1953) lautet: „Mein Leben fürs Klavier“. Das kommt nicht von ungefähr, denn Niemann hat im Laufe seines Lebens annähernd 190 Werke mit Opuszahlen vorgelegt, von denen fast sämtliche dem Klavier gewidmet sind (ca. 1.000 Klavierstücke). Niemanns Klaviermusik wurde zu Lebzeiten ungemein geschätzt. So galt er lange Zeit als einer der führenden Vertreter des Lyrischen Klavier- bzw. programmatischen Charakterstücks. Immer wieder griff Niemann auf biographische, musikhistorische oder exotische Themen zurück, um seine Werke inhaltlich-stilistisch anzureichern. Bis heute hat dieser klavieristische Impressionismus, wie Zeitgenossen Niemanns Kompositionsstil bezeichnet haben, nicht an Attraktivität eingebüßt. Das spät entstandene Kammerkonzert Nr. 3 (1948) zeigt Niemann mit einer für ihn eher seltenen Berücksichtigung eines orchestralen Apparats. Auch dieses dreisätzige Werk weist eine Programmatik auf, die mit „Die drei Terassen“ angedeutet wird. Verbindungsstiftend zwischen den Sätzen scheint das Thema Wasser zu sein, das in effektvollen Varianten musikalisch umgesetzt wird. Ein schöner Beleg für den deutschen Impressionismus in der Musik des 20. Jahrhunderts.
Die Satztitel des Konzerts lauten:
Introduzione: Un poco Andante tranquillo (F major)
Tempo di Minuetto solenne e festivo (C major)
La Fontana: Vivace ma non troppo, liquido e chiaro (F major)
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