Mozart Wolfgang Amadeus: KONZERT 10 ES-DUR KV 365 (316A)

Das vorliegende KONZERT 10 ES-DUR KV 365 (316A) für zwei Klaviere und Orchester zählt zu den „großen“ Klavierkonzerten Wolfgang Amadeus Mozarts, was nicht nur alleine durch die besondere Besetzung begründbar ist, sondern auch vor allem beruhend auf der Tatsache, dass Mozart es für sich und seine Schwester Nannerl geschrieben hat, die beiden Klavier-Parts somit gleichwertig, und von ausgesprochen leidenschaftlich-virtuoser Verspieltheit geprägt sind.
Dieses Es-Dur-Konzert, welches vermutlich im Jahr 1779 entstand, ist das zweite für mehr als nur ein Klavier. Mozart schrieb bereits im Jahr 1776 das unter dem Beinamen „Lodron“ bekannte Konzert in F-Dur KV 242 für drei Klaviere und Orchester (komponiert für Antonia Gräfin Lodron und ihre beiden Töchter), dieses steht in Form, Inhalt und Ausdruck sowie dem pianistischen Anspruch dem vorliegenden KV 365 jedoch deutlich nach: „Die Klangwirkungen dieses Konzertes liegen ganz vorwiegend in der äußerst raffinierten Ausnutzung der koloristischen Möglichkeiten, die sich aus der Kombination der beiden Klaviere ergeben. Ihre Doppelornamentik gehört zum Ausgesuchtesten und gleichzeitig Vornehmsten, was die an durchtriebener Finesse wahrlich nicht arme Klavieristik des jungen Mozart und seiner Zeit kennt“ (Friedrich Blume).
Die Rollenverteilung hier ist klar: Die Konzeption ist nahezu ausschließlich auf die Entfaltung der beiden Solostimmen zugeschnitten, das Orchester untermalt klanglich, die einzelnen Gruppen (Bläser und Streicher) treten eher zaghaft in einen Dialog mit den Soli.
Formal und charakterlich erscheinen die Ecksätze ‚Allegro‘ und ‚Rondo-Allegro‘ leidenschaftlich virtuos verspielt, reich an Figurationen, und bezogen auf die Verarbeitung des motivisch-thematischen Materials raffiniert entwickelt. Das ‚Andante‘ besticht durch seine Gefühlstiefe und Erhabenheit, und überzeugt durch die reich eingesetzte Ornamentik.