Vorliegend hier als neuer ‚Bärenreiter Urtext‘ in der Ausgabe von Christopher Hogwood das Stimmenmaterial zu Johannes Brahms‘ SEXTETT B-DUR OP 18 für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli, das Ende der 1850er/Anfang der 1860er Jahre entstand und das erste des Komponisten innerhalb der Gattung ‚Streichsextett‘. Mit dem ‚Sextett G-Dur op. 36‘ (1864/65) folgte dann noch Brahms‘ zweiter Beitrag.
Das Sextett op. 18 ist in vier Sätze wie folgt gefasst: I. Allegro ma non troppo – II. Andante ma moderato (d-Moll) – III. Scherzo: Allegro molto – IV. Rondo: Poco allegretto e grazioso.
In dieser Anlage entfaltet es sowohl in formal-inhaltlicher als auch in klanglicher Hinsicht geradezu an das Sinfonische grenzende Tendenzen.
Eröffnend ein groß dimensionierter, melodisch strömender und ganz auf klangliche Steigerungen angelegter Kopfsatz, dem ein formal durchaus kompliziert wirkender, „im Tonfall, trotz großer durchführungsartiger Steigerungen, eigentümlich lyrisch-verhaltener“ Finalsatz (Reclams Kammermusikführer) als wirkungsvoller Kontrast gegenübersteht, dazwischen die beiden Mittelsätze, der von ausgesprochen ernster und düsterer Stimmung geprägte langsame Variationssatz an zweiter, sowie der geradezu ausgelassen heiter wirkende Scherzo-Satz an dritter Stelle, die ein zweites „inneres“ Gegensatzpaar dazu abgeben.
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