Bach Johann Sebastian: FUGE B-MOLL (WOHLTEMPERIERTES KLAVIER BWV 867)

Vorliegend hier Johann Sebastian Bachs FUGE B-MOLL (WOHLTEMPERIERTES KLAVIER BWV 867) für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli übertragen von Ludwig van Beethoven „nach dem Autograph erstmalig herausgegeben und ergänzt mit dem dazugehörigen Präludium von Ernest Sauter“.
Beethovens Bearbeitung der fünfstimmigen Bach-Fuge ist als „praktische“ Auseinandersetzung mit Bachs Stil der Fugenkomposition zu verstehen, was letztendlich aber den Ausschlag dafür gegeben hat, dass er sich gerade dieses Stück für die Übertragung in eine Streicherfassung ausgesucht hat, bleibt offen. Herausgeber Ernest Sauter sieht die Besonderheiten der Struktur, verbunden mit der „eigenwilligen Freizügigkeit, die sich Bach als Meister des Kontrapunkts mit den überlieferten Fugenregeln erlaubt hat“ (aus dem Vorwort) als maßgeblichen Grund für eine Bearbeitung: „Die Takte 38-45 beispielsweise sind dreistimmig gearbeitet; der Wiedereintritt der beiden Oberstimmen erfolgt jedoch nicht regelgerecht: Die in Takt 53 entstandene Fünfstimmigkeit ergibt sich vielmehr aus der Einführung einer neuen Stimme zwischen der bisherigen vierten und fünften Stimme, wodurch die frühere dritte (Mittel-) Stimme zur zweiten Stimme umgedeutet wird. Dieser Tausch der Stimmlage, der bei der Rezeption des Klaviersatzes kaum bewusst wird, ist bemerkenswert…“ (ebda.).
Beethoven mag, so Sauter, diese Besonderheit im Satz aufgefallen sein und ihn zu einer Darstellung „in Stimmen“ gereizt haben, da die „partiturmäßige Verteilung der Stimmen (…) das Problem sogleich augenfällig“ (ebda.) macht.
Vervollständigt wird Beethovens Bach-Bearbeitung der Fuge durch die vom Herausgeber vorgenommene Übertragung des Präludiums für Streicher.