Britten Benjamin: HYMN TO ST CECILIA OP 27
Trotz eines so umfangreichen wie breitgefächerten Œuvres stand für Benjamin Britten zeitlebens das Komponieren von Vokalmusik im Zentrum (mit Schwerpunkten bei den Genres Oper und Lied). Auch die Werke für Chor spiegeln ein facettenreiches Repertoire wider, das alle möglichen Besetzungsformen umfasst und vom kleinen intimen Chorlied über hymnenhafte Anthems bis zur großen chorsymphonischen und oratorischen Form reicht. Nicht zuletzt zeigen die textlichen Bezüge, auf die sich Britten in seinen Chorwerken bezog, diverse Einflussquellen aus liturgischen, religiösen, politischen oder lyrischen Stoffen.
Die „Hymn to St. Cecilia“ op. 27 entstand zwischen den Jahren 1940 und 1942 und geht zurück auf einen Text des mit Britten befreundeten Dichters Wystan Hugh Auden. Die Uraufführung fand am 22. November 1942 in London statt. Später fügte Britten der Motette für die Heilige Cäcilia, der Patronin der Musik, noch eine früher entstandene „Hymn to the Virgin“ (1930/34) bei und veröffentlichte beide Stücke als sein Opus 27. Repräsentiert der Jungfrauen-Hymnus ein für Brittens frühen Personalstil eher weniger charakteristisches als vielmehr der englischen Chortradition um 1900 verpflichtetes, spätromantisches Chorstück, so ist die ungleich längere Cäcilien-Motette ein in jeder Hinsicht persönliches Werk. Die der Komposition zugrundeliegenden drei Gedichte Audens richten sich nämlich nicht allein an die Schutzheilige der Musik, sondern zugleich direkt an Britten, dessen Geburtstag mit dem Cäcilientag zusammenfiel. Ein tragender Gedanke der Lyrik stellt die Idealisierung der Musik als Sphäre weltlicher wie himmlischer Harmonisierung dar, für die der Tonschöpfer (Britten) eine besondere Verantwortung in Bezug auf ihre gelingende Realisierung trägt.
Entsprechend vielgestaltig geht Britten bei der Vertonung ans Werk und präsentiert eine Vielzahl stilistischer wie satztechnischer Reflexionen der in den Texten vorgezeichneten Stimmungsbilder. Kennzeichnend für die Faktur sowie den Stimmensatz des Stücks ist nicht nur eine häufige Zweiteilung rhythmisch wie dynamisch verschiedener Klangebenen (grundierende, ostinato geführte Männerstimmen – agil bewegte, flexibel gestaltete Frauenstimmen), sondern auch ein harmonisch spannungsreich dargebotenes Changieren zwischen den tonalen Zentren E-Dur und C-Dur. Strukturell einheitsstiftend wirkt bei aller Ereignisdichte des Satzes die refrainartige Wiederholung einzelner motivischer Abschnitte, wodurch der Eindruck einer rondoartigen Anlage entsteht.
Für Brittens Ausbildung seines Personalstils auf dem Gebiet der Chormusik, den eine charakteristische Vermittlung von individueller Melodik, sensibel korrespondierendem Wort-Ton-Verhältnis, ökonomischer Motivik und freier Harmonik mit wechselnden tonalen Zentren kennzeichnet, stellt die „Hymn to St. Cecilia“ eine wichtige Entwicklungsstation dar.
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