Beethoven Ludwig Van: ADELAIDE OP 46

Ludwig van Beethoven (1770-1827) schrieb seine Liedkomposition ADELAIDE OP 46 in B-Dur für hohe Singstimme (original) und Klavier in den Jahren 1794/95 nach einem Text von Friedrich von Matthison (1761-1831).
In formaler Hinsicht handelt es sich hierbei um ein Kunstlied in durchkomponierter Form, welches vom Komponisten in mehrere kontrastierende Abschnitte gegliedert wird, die aber mitunter fließend ineinander übergehen: Beginnend als ‚Larghetto‘ präsentierend ein sehr innig wirkendes Stimmungs- und Naturbild, welches dem Text folgend (1. Strophe: „Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten, Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen, Das durch wankende Blütenzweige zittert, Adelaide!“) musikalisch mit einer ruhig dahin fließenden Klavierbegleitung untermalt wird, die sich zur 2. Strophe („In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen, In des sinkenden Tages Goldgewölke, Im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis, Adelaide!“) mittels unterschiedlichen Varianten des „Fließens und Pulsierens“ fortentwickelt und auch dynamisch steigert („ff“ beim „Wellen rauschen“ in Strophe 3).
Ein klar markierter Schlussabschnitt ist ‚Allegro molto‘ überschrieben und zudem gekennzeichnet durch einen Taktwechsel von „4/4“ zu „2/2 (alla breve)“. Zugrundeliegend die 4. Strophe („Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe, Eine Blume der Asche meines Herzens. Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen: Adelaide!“) ist die Musik in der Klavierbegleitung zunächst von blockhaft wirkenden mitunter „staccato-markierten“ Akkorden bestimmt, wechselt dann dem Textgehalt folgend zwischen fließender Achtelbewegung und akkordischen Strukturen, steigert sich schließlich nochmals in Dynamik und Ausdruck bis hin zum „ff“, um sich nach dem vorletzten „Adelaide!“ gänzlich ins „pp“ und „weiches Fließen“ zurückzuziehen.