Brahms Johannes: 4 ERNSTE GESAENGE OP 121

In einer von Karl Michael Komma 1981 eingerichteten Fassung für Bariton und Orchester liegen hier aus Reihen des Verlags ‚Carus‘ Johannes Brahms‘ 4 ERNSTE GESAENGE OP 121 vor, die original für tiefe Singstimme und Klavier geschrieben sind.
Entstanden 1896 als letzter Liederzyklus des Komponisten haben die ‚Ernsten Gesänge‘ ausgesuchte biblische Texte zur Grundlage, deren Sprache „ausdrucksvoll (ist), darin kantig und spröde. Sie wirkt mitunter altertümlich“ (Schmidt, Matthias: Johannes Brahms-Die Lieder). Musikalisch bindet er diese Texte in ein entsprechend stimmiges Gesamtbild: „…in spannungsvoller Verbindung von avancierter Harmonik und barockem Pathos, von kühnen Modulationen und dem Einsatz rhetorischer Figuren“ (ders.).
Im Einzelnen lauten die Sätze: 1. Denn es gehet dem Menschen. Andante (d-Moll) – 2. Ich wandte mich und sahe an alle. Andante (g-Moll) – 3. O Tod, wie bitter bist du Bass. Grave (e-Moll/E-Dur) – 4. Wenn ich mit Menschen und mit Engelszungen redete. Con moto ed anima (Es-Dur). Die Texte entstammen: Prediger Salomo 3,19–22 (Nr. 1), Prediger Salomo 4,1–3 (Nr. 2), Jesus Sirach 41,1–2 (Nr. 3) und 1. Brief des Paulus an die Korinther 13,1–3, 12–13 (Nr. 4).
Das dem Bildhauer, Maler und Grafiker Max Klinger (1857-1920) zugeeignete Werk erklang erstmals zu Pfingsten 1896 im privaten Umfeld und im Zusammenhang mit den Trauerfeierlichkeiten für Clara Schumann (1819-1896), die am 20. Mai des Jahres verstorben ist.
Komma reiht sich mit seiner dicht am Original gestalteten Orchesterfassung in die Riege der im 20. Jahrhundert entstandenen Fremdbearbeitungen dieses ergreifenden Zyklus ein.