Brahms Johannes: TRIO 5 A-MOLL OP 114

Von Johannes Brahms (1833-1897) ist eine Äußerung überliefert, die dieser in den frühen 1890er Jahren in Bad Ischl einem Freund gegenüber artikuliert haben soll: „Ich hatte in der letzten Zeit Verschiedenes angefangen, auch Symphonien und Anderes, aber nichts wollte recht werden; da dachte ich, ich wäre schon zu alt, und beschloß energisch, nichts mehr zu schreiben. Ich überlegte bei mir, ich sei doch mein Lebtag fleißig genug gewesen, hätte genug erreicht, hätte ein sorgenloses Alter und könne es nun ruhig genießen. Und das machte mich so froh, so zufrieden, so vergnügt, daß es auf einmal wieder ging.“
So entstand im Jahr 1891 das TRIO 5 A-MOLL OP 114 für Klarinette in B (alternativ: Viola), Violoncello und Klavier, das dem herausragenden Klarinettisten Richard Mühlfeld zugeeignet ist (wie übrigens auch die folgenden mit Klarinette besetzten Werke, nämlich das Quintett op. 115 und die beiden Sonaten op. 120).
Im Charakter eher beschaulich, graziös, erfüllt von mildem Licht erscheinen die vier Sätze, es gibt hier keine groß angelegten dramatischen Ausbrüche mehr, „abgeklärt“ und „still“ ist diese Musik, wirkt wie ein leiser Abschied von dieser Welt.
Seine bemerkenswerten handwerklichen Fähigkeiten stellt der Komponist aber auch in diesem „Alterswerk“ unter Beweis: eine fein strukturierte motivisch-thematisch und kontrapunktisch durchwobene Arbeitsweise, ein nahezu unerschöpflicher Reichtum in der Harmonik, eine große Bandbreite und Vielseitigkeit in der rhythmischen Ausgestaltung.