Weber Carl Maria Von: GRAND DUO CONCERTANT ES-DUR OP 48

Carl Maria von Weber (1786-1826) war ein begnadeter Pianist mit fast unerschöpflichen technischen Fähigkeiten. Dies zeigt sich dann auch in seinen Werken für Klavier und Klavier-Kammermusik - diese sind äußerst virtuos, teilweise sehr brillant gestaltet, und stellen den Interpreten vor extreme pianistische Herausforderungen.
Das in den Jahren 1815/16 entstandene GRAND DUO CONCERTANT ES-DUR OP 48 für Klarinette in B und Klavier ist ein solches Werk, das von beiden Instrumentalisten höchstes spieltechnisches Können einerseits, und absolut perfektes Zusammenspiel andererseits verlangt.
Da Weber die meisten seiner Klavier- und Kammermusikwerke wahrscheinlich zum konzertanten Eigengebrauch geschrieben hat, dürfte die Uraufführung mit dem Komponisten am Klavier, zusammen mit dessen Freund, dem zu dieser Zeit sehr anerkannten Klarinettisten Heinrich Baermann, wohl auch in diesem Sinne gewesen sein.
Formal sieht man sich einer nach klassischem Vorbild konzipierten Sonate in drei Sätzen gegenüber: Das eröffnende temperamentvoll drängende 'Allegro con fuoco' repräsentiert die Sonatenform, das tiefgründig lyrisch-expressive 'Andante con moto' den langsamen Mittelsatz, und das 'Rondo-Allegro' das berauschend virtuose Finale.
Der langsame Satz bildet mit seinem stark verinnerlichten sehr melancholisch anmutenden Charakter einen enormen Kontrast zu den beiden schnellen Außensätzen, hier wird man sich der kompositorisch durchaus ernsthaft gemeinten musikalischen Durchdringung abseits des "Nur-zur-Schau-Stellens" technischer Schwierigkeiten und brillanten Vortrages deutlich bewusst.