Denissow Edison: 3 STUECKE

Neben Sofia Gubaidulina (geb. 1931) und Alfred Schnittke (1934-1998) ist Edison Denissow (1929-1996) mit als bedeutendster Vertreter der russischen Moderne zu sehen.
Als erster großer Förderer Denissows ist Dmitrij Schostakowitsch (1906-1975) zu nennen, von dessen Einfluss er sich aber bald zu lösen vermochte, um seine eigene Musiksprache finden zu können. Sein in den verschiedensten Gattungen angesiedeltes Werk vereint in sich eine erstaunliche Vielfalt stilistischer Tendenzen: freie Dodekaphonie und Diatonik, hoch komplexe Strukturen neben bewusst leicht fasslichen.
Insbesondere fühlte Denissow sich zur zeitgenössischen französischen Musik hingezogen, lässt diese Einflüsse in sein von atmosphärischen Klangfarben angereichertes Werk einfließen.
Als weiterer Ansatzpunkt für seine Musikästhetik ist Franz Schubert zu sehen. Dessen Liederzyklen beispielsweise erscheinen ihm „wie Blätter aus einem persönlichem Tagebuch. Viele meiner Werke haben solchen Charakter.“ (zitiert aus: Reclams Konzertführer).
Aus dem recht umfangreichen Klavierschaffen des Komponisten liegen hier nun 3 STUECKE für Klavier zu vier Händen vor, die im Jahr 1967 entstanden.
Es handelt sich hierbei um insbesondere rhythmisch hochkomplexe Klaviermusik von äußerster kreativer Fantasie, die ein Klavierduo pianistisch extrem herausfordern.