Schoenberg Arnold: KAMMERSYMPHONIE OP 9

Vorliegend hier in der Fassung für Klavier zu vier Händen (1907) Arnold Schönbergs bedeutende KAMMERSYMPHONIE OP 9, die ihrer ursprünglichen Fassung (op. 9a, 1906) für 15 Soloinstrumente (Flöte, Oboe, Englischhorn, Klarinetten in D und A, Bassklarinette in A, Fagott, Kontrafagott, 2 Hörner und Streichquintett) geschrieben wurde, im Jahr 1914 (rev. 1922) aber auch in einer Fassung für Orchester erschien, ihr letztes Gesicht dann als Version für großes Orchester als Opus 9b 1936 erhielt. Zudem existiert auch ein Fragment für Streichquintett (1907).
Schönberg selbst bezeichnete dieses Werk als „wirklichen Wendepunkt“ in seinem Schaffen: „…das letzte Werk meiner ersten Periode, das aus nur einem durchgehenden Satz besteht. Sie hat noch eine gewisse Ähnlichkeit mit meinem ersten Streichquartett op. 7, das auch die vier Satztypen der Sonatenform kombiniert…“
Dass was der Komponist hier bezogen auf die formal-inhaltliche Konzeption seines Opus 9 zum Ausdruck bringt, bezieht sich auf die Ausformulierung der Sonatenform „in einem Satz“ mit innewohnender „latenter Mehrsätzigkeit“, wie dieses sich als prägendes Formprinzip zum Beispiel an Franz Liszts großer H-Moll-Sonate ablesen lässt.
Bei Schönberg ergibt sich ein sehr komplexes musikalisches Gebilde, das in seinen 5 Abschnitten (I. Exposition – II. Scherzo – III. Durchführung – IV. Adagio – V. Reprise) unter Verwendung vielfältiger harmonischer Mittel wie Dur-Moll-Tonalität, Ganzton- und Quartenharmonik das vielgestaltige motivisch-thematische Material verarbeitet.
Für experimentierfreudige Klavierduos, die sich zudem darin bestrebt sehen, „Klassiker“ der zeitgenössischen Musik in ihr Repertoire aufzunehmen, sei diese vierhändige Fassung für eine inhaltliche Auseinandersetzung sehr empfohlen.