Wilms Johann Wilhelm: SONATE D-DUR OP 7

Beim Musikverlag Ries & Erler in der Ausgabe von Bert Hagels ist die SONATE D-DUR OP 7 für Klavier zu vier Händen vom Wahl-Amsterdamer Johann Wilhelm Wilms (1772-1847) erschienen.
Wilms galt zu Lebzeiten als eine der herausragenden Musikerpersönlichkeiten der Niederlande. Aufgewachsen in der Nähe von Solingen, dort auch musikalisch zunächst ausgebildet vom eigenen Vater, ging Wilms in jungen Jahren nach Amsterdam, wo er als Pianist, Organist, Flötist, Komponist und Pädagoge Karriere machte.
Seine Werke, die verschiedene Gattungen berücksichtigen, gerieten nach Wilms Tod schnell in Vergessenheit, finden heute aber zunehmend wieder verstärkt Interesse.
Die D-Dur-Sonate zu vier Händen entstand mutmaßlich zwischen 1800 und 1805. Sie ist veranlagt in zwei Sätzen (I. Allegro – II. Rondo: Allegro), wobei der Kopfsatz seiner großformalen Anlage zufolge hier sehr gewichtig erscheint.
Wilms Klangsprache wirkt sehr originell, durchaus von individualstilistischer Schärfung. Der formal und inhaltlich weitgefasste 1. Satz erscheint in der Ausarbeitung des thematischen Materials und in seiner harmonischen sowie rhythmisch-melodischen Ausgestaltung von bemerkenswerter handwerklicher Souveränität, das von musikalischer Spielfreude durchdrungene Final-Rondo vervollständigt dieses sehr positive Gesamtbild.