Die SONATE G-MOLL OP 17 ist Hermann Goetz (1840-1876) einziger Beitrag zur Gattung Klavier zu 4 Händen, doch ist ihm damit ein regelrechter „Wurf“ genommen.
Das 1865/66 entstandene Werk kann als überaus wertvoller Beitrag zur großen vierhändigen romantischen Literatur gesehen werden, Walter Georgii spricht sogar von „der schönsten vierhändigen Sonate, die im vorigen Jahrhundert (19. Jahrhundert) nach Schubert geschrieben wurde“ (aus: ‚Klaviermusik‘ von W. Georgii).
Formal gesehen ist das Werk 3-sätzig mit der Folge ‚Langsam - Sehr lebhaft‘ (1.Satz), ‚Mässig bewegt‘ (2. Satz), sowie ‚Langsam - Graziös, und nicht zu rasch‘ (3. Satz).
Die beiden schnellen Außensätze beginnen jeweils mit einer langsamen Einleitung, die präludienhaft mit gewissem ‚Maestoso-Charakter‘ (1.Satz) beziehungsweise choralartig (3.Satz) gestaltet ist, und die mit ihrer atmosphärischen Spannung den jeweils folgenden raschen Teil sinngebend und überzeugend vorbereitet.
Auf besondere Art bemerkenswert ist auch der 2. Satz (‚Mässig bewegt‘) anzusehen. Sein an Robert Schumann erinnernder liedhafter Charakter gestaltet sich vor allem durch einen in erster Linie dem Secondo-Part zugedachten Begleitsatz, welcher mit seinen flüchtigen 32-tel-Figuren das vom Primo-Part getragene kantable melodische Gepräge harmonisch farbenreich zart umspinnt.
Walter Labhart ist der Herausgeber der beim ‚Amadeus Vertrieb‘ erschienenen und hier vorliegenden Ausgabe.
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