Koechlin Charles: SUITE OP 19

Der französische Komponist Charles Koechlin (1867-1950) hat eine recht große Zahl Klavierwerke geschrieben, einige davon für Klavier zu 4 Händen bzw. 2 Klaviere.
Stilistisch gesehen ist Koechlins Klaviermusik im französischen Neoklassizismus anzusiedeln, lässt impressionistische und expressionistische Tendenzen, zudem Poly- und Atonalität auf der einen, sowie kirchentonale Wendungen auf der anderen Seite einfließen und formt sich demzufolge zu einer harmonisch abwechslungsreichen, mäßig modernen und mitunter herben Klangsprache.
Der in klassische Formen gebrachte Satz ist kontrapunktisch angelegt.
Die SUITE OP 19 für Klavier zu 4 Händen aus dem Jahr 1900 erweist sich als ein Werk, dem man im Hinblick auf die feine kompositorische Ausgestaltung auch in der heutigen Zeit mehr Beachtung schenken sollte, Klavierduos dieses in ihr Repertoire aufnehmen sollten: Es gibt 5 in Charakter und Ausdruckshaltung abwechslungsreiche Sätze, einen ‚Canon‘ (Allegro, poco scherzando) zu Beginn, gefolgt von einem anmutig einfachen ‚Lied‘ (Andantino), an das sich ein tänzerisch belebtes, scherzoses ‚Feuillet d’Album‘ (Allegretto moderato) anschließt, gefolgt von einer verträumten ‚Berceuse‘ (Andante tranquillo), die vom facettenreichen, spielerisch bewegten und bisweilen klavieristisch virtuosen ‚Final‘ (Poco maestoso) abgelöst und die Suite damit zu einem klangvollen Ende geführt wird.
Bemerkenswert in diesem ‚Finale‘ sind die im Primo-Part vorkommenden Glissandi als besonderer Klangeffekt.