Ludwig van Beethoven (1770-1827) schrieb, wahrscheinlich im Sinne eines sehr effektvollen Schlussstückes, seine FANTASIE C-MOLL OP 80 für Klavier, gemischten Chor (auch Solostimmen) und Orchester im Jahr 1808 für eine "Akademie" im Theater an der Wien, die am 22. Dezember des gleichen Jahres stattfand. Es handelte sich bei dieser Veranstaltung um ein im wahrsten Sinne des Wortes "denkwürdiges" Konzert mit einer Dauer von ca. 4 Stunden, bei dem neben der Uraufführung der 5. und der 6. Sinfonie, das 4. Klavierkonzert, Szene und Arie "Ah perfido" und Auszüge aus der Messe C-Dur op. 86 auf dem Programm standen.
Wie bereits erwähnt schloss das Konzert mit der großartigen "Chorfantasie", einem bezogen auf seine formal-inhaltliche Ausgestaltung sehr ungewöhnlichen aber höchst originellen Werk, bei dem insbesondere das Soloklavier eine sehr bestimmende, prägnante Rolle spielt, in der vom Solo eröffnenden großartigen 'Fantasia' (Adagio) Einblicke in Beethovens unnachahmlich einzigartige Improvisationskunst auf diesem Instrument geboten wird, ab.
Das Werk lässt sich aufs Ganze gesehen in etwa zwei großformale Abschnitte unterteilen, die ihrerseits in kleinere Sektionen gliederbar sind: Eröffnend, wie bereits erwähnt, die 'Fantasia' (Adagio), die dem Klavier solo überlassen ist, darauf folgt ein mit 'Finale' überschriebenes 'Allegro', das zunächst ein marschartig voranschreitendes, etwas geheimnisvoll anmutendes Thema ausgehend von den tiefen Streichern bringt.
Dieser Abschnitt leitet dann zu einem 'Allegretto' in C-Dur über, welches im Klavier das eigentliche Hauptthema der Fantasie auftreten lässt. Beethoven verwendete hierfür einen melodischen Ausschnitt aus dem Klavierlied 'Seufzer eines Ungeliebten WoO 118'.
Es folgen nun 8 Variationen, die in Beziehung zum musikalischen Verlauf eine recht ungewöhnliche Ausgestaltung erfahren. Variation 1 ist ein reich figuriertes Flötensolo mit Begleitung des Klaviers. Variation 2 ein ebensolches Duett der Oboen (+Klavier). Variation 3 erweist sich als reizendes Trio der beiden Klarinetten und des Fagotts, das Klavier schweigt. Variation 4 ist zunächst der Streichergruppe vorbehalten, die Bläser gesellen sich, das dynamische Geschehen steigernd, dazu, dann tritt auch wieder das Klavier hinzu, eine dem Klavierkonzert ähnliche "durchführungsartige" Musizierweise, die mit einer knappen Kadenz des Klaviersolos zu Ende gebracht wird.
Dieser Schluss leitet in den zweiten großen Abschnitt der 'Fantasie'. Im 'Allegro molto', das wieder in der Ausgangstonart c-Moll steht (genaugenommen in c-Moll beginnt, sich im 2. Teil aber nach C-Dur und beschließend dann nach E-Dur wendet [überleitender Halbschluss zum folgenden Adagio-Satz in A-Dur]), präsentiert die Variationen 5 und 6, das bereits angesprochene 'Adagio ma non troppo' (A-Dur) präsentiert Variation 7 (Dialog zwischen Bläsern und Klavier), Variation 8 (Tutti) ist ein 'Marcia assai vivace' in F-Dur, an dessen Ende wieder ein kadenzierender Takt im Klavier steht, der in ein sehr knapp gefasstes 'Allegro' führt, in dem die marschartige geheimnisvoll voranschreitende Anfangsthematik (tiefe Streicher) wieder eingeführt wird, nach nochmaliger Kadenz des Klaviers die übrigen Streicher hinzutreten und in das beschließende 'Allegretto ma non troppo quasi Andante con moto' (C-Dur) überleiten. Nun treten nach einigen Takten dann auch endlich die Solostimmen und der Chor ein ("Schmeichelnd hold und lieblich klingen unsers Leben Harmonien,…") und führen diesen Schlusssatz gemeinsam mit Orchestertutti und Klavier in festlichem Glanz zu Ende.
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