8 ETUEDEN OP 42
Auch der zweite Etüden-Band von Alexander Scriabin (1872-1915) steht in der von Chopin und Liszt begründeten Tradition der Konzertetüde, welche über die bloße technische Übung hinausweist. Die acht Etüden sind trotz ihrer immer noch sehr hohen Anforderungen etwas leichter als die des ersten Bandes (op. 8). Scriabin wendet sich mit op. 42 einer konzentrierten Arbeit am Parameter Rhythmus zu. Zwar stellen Konfliktrhythmen in beinahe jedem Stück Scriabins ein typisches Gestaltungsmittel dar, jedoch wird dies kaum so konsequent und systematisch durchgeführt wie in op. 42. Jede der Etüden widmet sich einer spezifischen konfliktrhythmischen Konstellation (z.B. 3 gegen 5 in Nr. 6) Trotz dieser instruktiven klavier- und kompositionstechnischen Beschränkung stellen die Stücke sehr expressive, poetische und ästhetisch hochrangige Kompositionen dar. Der Etüdenband präsentiert Scriabins Stilistik der mittleren Schaffensperiode, die sich von den chopinesken Wendungen der Frühphase ganz frei gemacht hat und in der alle personalstilistischen Eigenheiten bereits zu voller Entfaltung gelangen. Mit der berühmten cis-Moll-Etüde (Nr. 5) enthält der Band wohl eine der beliebtesten Klavierkompositionen Scriabins überhaupt.
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