Mussorgski Modest: BILDER EINER AUSSTELLUNG

Aus der Reihe ‚Wiener Urtext Edition‘ liegt hier Modest Mussorgskys BILDER EINER AUSSTELLUNG für Klavier zu zwei Händen in der Ausgabe Manfred Schanderts vor.
Ein Faksimiledruck des Autographs bildete die Grundlage für diese Urtextausgabe.
Modest Mussorgski (1839-1881) komponierte den Klavierzyklus innerhalb weniger Wochen im Juni 1874. Den äußeren Anstoß zur Entstehung lieferte eine im März/April 1874 in der Akademie der Künste in St. Petersburg vom einflussreichen Kunstkritiker Wladimir Stassow (1824-1906) initiierte Gedächtnisausstellung mit Bildern (Zeichnungen, Aquarelle u.ä.) des im Jahr zuvor verstorbenen Malers und Architekten Viktor Hartmann (1834-1873), einem engen Freund Mussorgskys.
Der Untertitel des Klavierwerks ‚Erinnerung an Hartmann‘ weist darauf hin, dass es sich um eine Gedächtnismusik an den verstorbenen Freund handelt.
Mussorgsky wählte für seinen Zyklus 10 Arbeiten Hartmanns aus, Aquarelle und Zeichnungen von Auslandsreisen, Darstellungen aus Märchen und Sagen, Geschichte und Alltagswelt, Grotesken.
Zwischen die einzelnen Bilder (insgesamt fünfmal) schaltet der Komponist zwischenspielartige, als ‚Promenade‘ bezeichnete Stücke, die zugleich zusammenhangstiftend sind: ‚Promenade I‘ ist die Einleitung des Werkes, zwischen den Bildern I., II. und III., IV. und V., VI. und VII. sowie VIII. und IX. werden diese in abgeleiteter Form (Variationen) des Einleitungsthemas wieder aufgegriffen und schließlich in das Schlussbild (X.) integriert, apotheotisch gesteigert.
Die ‚Promenade‘ durchzieht den gesamten Zyklus, ist wichtiger Kern und hält die Bildfolge zusammen. Im Sinne des ‚Programms‘ steht sie für den Betrachter (Mussorgsky selbst), der sich von Bild zu Bild bewegt, Eindrücke sammelt und verarbeitet.
In der hier betreffenden Ausgabe sind fünf der Bilder Hartmanns abgedruckt.