Carl Nielsen (1865-1931) gilt als einer der wichtigsten dänischen Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Seine Musik ist stilistisch einer spätromantischen Tonsprache verbunden, in der "die volkstümliche Melodik, die Erweiterung der Tonalität ... ... und die Vorliebe für lineare und kontrapunktische Strukturen" (P. Hollfelder) zu einer klanglichen Einheit verschmelzen.
Die vorliegende CHACONNE OP 32 für Klavier entstand in den Jahren 1916/17, und zählt zu den bekanntesten Kompositionen dieser Art, die das frühe 20. Jahrhundert hervorgebracht hat.
Nielsen erweist sich hier als handwerklich äußerst versierter Tonschöpfer. Das zugrunde liegende achttaktige Thema der Chaconne wird in insgesamt 19 Variationen und Coda sehr vielfältig variiert. Des öfteren wird es in der Verwicklung mit anderen Stimmen etwas verschleiert, ab Variation 15 tritt es im Zuge einer dynamischen Steigerung des musikalischen Geschehens in seiner ursprünglichen Gestalt als im Bass geführte Oktaven sehr mächtig in Erscheinung. Die Variationen 10 und 11 bilden zudem ruhenden, tempomäßigen und dynamisch stark zurückgenommenen Mittelpunkt des ganzen Stückes ('Meno'). Die Coda schließlich wirkt in gewisser Weise wie eine Sublimation des zuvor enorm gesteigerten Geschehens: In hellem D-Dur wird die gesamte Thematik quasi klanglich aufgelöst, pp-geführte 32-tel-Figurationen umspielen das Thema sanft, kurz vor Ende bleiben nur noch die Figurationen als zarter Klangschleier übrig, die Musik verklingt schließlich ppp.
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