Chopin Frederic: ETUEDE E-DUR OP 10/3 (TRISTESSE)

Frédéric Chopins ETUEDE E-DUR OP 10/3 (TRISTESSE) gehört mit zu den bekanntesten und beliebtesten Stücken aus der Sammlung ‚12 Etüden op. 10‘, die in den Jahren 1829-1832 entstanden ist.
Wahrscheinlich der lyrisch-expressive, melodische Charakter des zugrunde liegenden Hauptthemas (‚Lento ma non troppo‘),das sich in einem harmonisch warm und etwas dunkel-melancholisch anmutenden mehrstimmigen Satz fortspinnt, war ausschlaggebend dafür, der Etüde im Nachhinein den Beinamen ‚Tristesse‘ zu geben (dieser stammt nämlich nicht von Chopin!).
Das ‚Lento‘ (bei der Wiederholung als ‚Tempo I‘ bezeichnet) gibt dem Stück einen Rahmen, der Mittelteil bietet eine für Chopin typische Entwicklung und Steigerung in Tempo, Dynamik und Ausdruck: In Doppelgriffen in den Oberstimmen und weitgriffigen Begleitfiguren im Baß geht es ‚poco più animato‘ allmählich voran, bis schließlich über leidenschaftlich emporstrebende Klangkaskaden ‚con fuoco‘ und später ‚con forza‘ der Höhepunkt erreicht wird, bevor dann allmählich die entspannende Phase mit dem Rückweg zu ‚Tempo I‘ eingeleitet wird, und der Mittelteil schließlich ‚smorzando – rallentando‘ ausklingt.