Liszt Franz: LIEBESTRAEUME

Franz Liszt (1811-1886) hat sich neben der Komposition großer Original- Klavierwerke, die bis heute einen unangefochten bedeutsamen klaviermusikgeschichtlichen Rang einnehmen, sich auch einen gewichtigen Namen als Bearbeiter fremder Werke gemacht. Seine Transkriptionen Schubertscher Lieder für Klavier solo beispielsweise haben Weltgeltung.
Dass Liszt selbst ein hervorragender Liedkomponist war, der die Fortsetzung der Tradition des Kunstliedes im 19. Jahrhundert maßgeblich mitgestaltete, ist heute weniger bekannt, seine diesbezüglichen Fähigkeiten sprechen da am ehesten durch die 3 LIEBESTRAEUME (NOTTURNOS) für Klavier aus dem Jahr 1850, die ihrerseits Klavierbearbeitungen eigener Lieder sind:
Dieser Klaviermusik liegen Kunstlieder für hohe Stimme (Sopran oder Tenor) mit Klavierbegleitung auf Texte von Ludwig Uhland beziehungsweise Hermann Ferdinand Freiligrath zugrunde, die der Komponist zu einem früheren Zeitpunkt verfasste.
Liebestraum Nr. 1 in As-Dur [Andante espressivo assai], hat den Titel "Hohe Liebe" ("In Liebesarmen ruht ihr trunken"), und geht zurück auf ein Kunstlied für hohe Stimme (Sopran oder Tenor) mit Klavierbegleitung, welches Liszt 1850 auf ein Gedicht von Ludwig Uhland (1787-1862) komponierte.
Liebestraum Nr. 2 in E-DUR [Quasi Lento, abbandonandosi], existiert in zwei Fassungen, einer ursprünglichen ersten Version [Lento espressivo] (kurz), und einer späteren, hier vorliegenden [Quasi Lento, abbandonandosi].
Der Titel hier "O seliger Tod" ("Gestorben war ich"), geht zurück auf ein Kunstlied für hohe Stimme (Sopran oder Tenor) mit Klavierbegleitung, welches Liszt 1845/46 auf ein Gedicht von Ludwig Uhland (1787-1862) komponierte.
Liebestraum Nr. 3 in As-Dur [Poco allegro, con affetto] ist das wohl bekannteste, und bis heute populärste Notturno, hiesiger Titel "O lieb, so lang du lieben kannst", gründet sich auf ein Kunstlied für hohe Stimme (Sopran oder Tenor) mit Klavierbegleitung, das in einer ersten Version 1843, beziehungsweise in einer zweiten Fassung 1847-50 auf ein Gedicht von Hermann Ferdinand Feiligrath (1810-76) entstand.