Das PRELUDE DES-DUR OP 28/15, berühmt geworden unter dem Beinamen "Regentropfen-Prélude", ist Bestandteil des bedeutenden Klavierzyklus '24 Préludes op. 28' von Frédéric Chopin (1810-1849), der in den Jahren 1838/39 auf Mallorca entstand.
Unbestritten gehört gerade dieses Stück zu den charakteristischsten innerhalb des Zyklus, liegen hier doch bezogen auf die Art der Klangsprache "Licht" und "Schatten" so nahe beieinander wie in keinem anderen Prélude.
Dreh- und Angelpunkt in diesem Stück ist der die pochende Achtelbewegung vorantreibende Ton 'as', der als Quintton des Tonika-Dreiklanges (Des-Dur: des-f-as) das melodische
Gepräge tragend, quasi unaufhörlich durchdringt, nur unterbrochen von einer kleinen Episode (T. 14-19), in der durch den Tonartenwechsel nach b-moll die besagte Rolle vom Ton 'f' übernommen wird.
Seine für das gesamte musikalische Geschehen bedeutsame "Doppelrolle" gewinnt der Ton 'as' aber schließlich durch die enharmonische Verwandlung in den Ton 'gis' im Cis-moll-Mittelteil des Préludes: Hier ändert sich das einst melodientragende "Pochen" in ein eher bedrohliches, leise beginnendes und allmählich zum fortissimo steigerndes Hämmern (Verdopplung zu Oktaven), wobei sich der Ton 'gis' zeitweilig mit dem Ton 'h' abwechselt, und am Ende des Mittelteils (T. 75) im Zuge der Beruhigung des Geschehens das 'gis' wieder umgewandelt wird in 'as'. Es schließt sich eine verkürzte Wiederholung des Anfangsteiles in Des-Dur mit folgender Coda an, die das musikalische Geschehen ins 'pianissimo' führend verklingen lässt.
Die Gegenpole "taghelle Freundlichkeit" und "bedrohliche Dunkelheit" finden über die "As-Gis-Achse" ihre thematische Verschränkung.
Ein weiteres interessantes Merkmal des Mittelteiles ist das Zitat einer Choralzeile aus Johann Sebastian Bachs Choral "O Haupt voll Blut und Wunden" [Matthäus-Passion] in Takt 27 (mit Auftakt) -28, in denen Chopin die Melodie der 2. Choralzeile "...,voll Schmerz und voller Hohn!" quasi wortwörtlich zitiert, lediglich nicht wie Bach auf der Tonika endend (bei Bach: d-moll), sondern trugschlüssig auf einem der Tonart A-Dur (Subdominantparallele) zugehörigen Klang, wobei die Töne 'gis' und 'fis' das kurzzeitige "A-Dur-Gefühl" deutlich verschleiern.
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