Kiel Friedrich: REISEERINNERUNGEN HEFT 1 OP 38 + HEFT 2 OP 41
Friedrich Kiel (1821-85) galt zu seiner Zeit als einer der angesehensten Musikpädagogen und gehörte zu den herausragenden Komponisten der Generation zwischen Schumann und Brahms. Vor allem sein umfangreiches Klavierwerk erfreute sich größter Beliebtheit, weshalb das heute nahezu gänzliche Vergessen seines Oeuvres umso trauriger stimmt. Die vorliegende Ausgabe seiner beiden Hefte der „Reiseerinnerungen“ op. 38 und 41 aus dem Jahre 1865 wirken hoffentlich ein wenig gegen die zunehmende Unkenntnis des Tonsetzers, der es mehr als verdient hätte, dass man seine Stücke häufiger aufführt.
Der bedeutende Kritiker und Zeitgenosse Walter Niemann konturierte die Stilistik und das Renommee Kiels einst wie folgt: „Ein tiefgelehrter, herb-charaktervoller Kontrapunktiker, ein kernhafter frommer, allem träumerischen Stimmungsdusel abholder Mann, wurde er, ein Meister der Kammermusik mit Klavier“ und „in der Solo-Klaviermusik“.
Die „Reiseerinnerungen“ bilden einen schönen Beleg für Kiels gewichtige Beiträge zum Genre des Lyrischen Klavierstück. Die programmatische Ausdeutung der verschiedenen Stimmungsbilder und Szenen offenbaren Kiels besonderes klavieristisches Einfühlungsvermögen. Eigentlich war Kiel eher für seine Würfe im Bereich der größeren Gattungsformen wie der Sonate und Variation bekannt. Dass seine „kleinen“ Formen der konzeptionellen wie inhaltlichen Bedeutung der Großformate in Nichts nachstehen, macht die vorliegende Ausgabe, die sich auch an Pianisten-Amateure richtet, sehr schön deutlich.
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