Frédéric Chopins beiden Klavierkonzerte in e-Moll und f-Moll können als „Schwestern-Werke“ bezeichnet werden, da sie quasi zeitgleich im Jahr 1830 in Warschau entstanden sind. Zudem lassen sie sich als „Jugendwerke“ eines gerade frisch aufstrebenden Pianisten verstehen, der in Anlehnung an die zu jener Zeit gefeierten Klaviervirtuosen Moscheles, Hummel oder Kalkbrenner auch seine Konzerte in diesem ganz auf den Solisten fixierten Stil verfasste, weniger also den kompositorischen Entwicklungen Folge leistete, die ein W. A. Mozart oder L. v. Beethoven vorgelebt haben. Zudem ist auch nicht auszuschließen, dass der junge Chopin Beethovens Klavierkonzerte noch gar nicht kannte.
Das KONZERT 1 E-MOLL OP 11, das Friedrich Kalkbrenner gewidmet ist, wurde am 11. Oktober 1830 in Warschau mit dem Komponisten als Solisten uraufgeführt.
Die Sätze lauten: Allegro maestoso – Romanze-Larghetto – Rondo-Vivace.
Bereits in diesem frühen Werk wird der unverwechselbare Individualstil Chopins erkennbar, jenem als „neu“ zu bezeichnenden „virtuos-gefühlvollen Klavierstil“, der bezogen auf das Harmonische sehr vielseitig, reich an Modulationen, sehr abwechslungsreich, teilweise markant im Rhythmischen, und überaus ausdrucksstark im Melodischen ist.
Das Orchester ist demnach nicht als gleichberechtigter Partner zu verstehen, das mit dem Soloinstrument in einen Dialog tritt, sondern „grundiert“ lediglich, schafft Verknüpfungen bei Übergängen und dergleichen. Opus 11 (wie auch Opus 21) ist demnach als „Konzert für Klavier mit Orchesterbegleitung“ zu verstehen.
Das typisch „Chopinsche“ findet sich hier in Form einer Verschmelzung von leidenschaftlich packend ausgelebter Virtuosität und klanglicher Poesie auf höchster Ebene (1. Satz ‚Allegro maestoso‘), so wie das auch in seinen beiden Etüdenzyklen op. 10 und op. 25 zum Ausdruck kommt, des Weiteren greift die „nocturne-artige“ Ausformulierung mit der charakteristischen melodisch weiten Ausspinnung und reichen Ornamentik im 2. Satz ‚‘Romanze-Larghetto‘ den zu Chopins Lebenszeit entstandenen 21 Nocturnes für Klavier vor. Das vom Komponisten in seinen Klavierwerken (Mazurken, Polonaisen) aufgegriffene und sehr kunstvoll verarbeitete „Kolorit“ des polnischen Nationaltanzes ist schließlich im 3. Satz ‚Rondo-Vivace‘ thematische Grundlage.
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