Neben dem Klavierkonzert Nr. 20 in d-Moll KV 466 (1785) ist das am 24. März 1786 entstandene, und hier vorliegende KONZERT 24 C-MOLL KV 491 das zweite, überhaupt von Mozart in einer Molltonart geschriebene Werk innerhalb dieser Gattung.
Otto Erich Deutsch, unter anderem Mozart-Biograph, zitiert in seinem 1963 erschienenen Buch ‚Mozart. Die Dokumente seines Lebens‘ eine auf die Eigenart der Spätwerke Mozarts abzielende, zeitgenössische Kritik, die vor allem auch im Hinblick auf jenes große, außergewöhnlich gestaltete C-Moll-Konzert durchaus ihre Geltung hat: Mozarts „entschiedenen Hang für das Schwere und Ungewöhnliche“, seine Spätwerke als „doch wohl zu stark gewürzt – und welcher Gaum kann das lange aushalten“.
Diese Kritik verdeutlicht, in welchem Maße sich Mozart mit seinem C-Moll-Konzert bereits von der Konvention verabschiedet hat, durch die Vergrößerung des Orchesterapparates und der damit einhergehenden Stärkung dessen Rolle als nahezu gleichwertiger Partner des Solo-Klaviers. Die strukturell enge Verzahnung von Solo und Orchester lässt das Werkganze als „symphonisches Gesamtkonzept“ jetzt gänzlich aus dem Schatten des reinen „Dialog-Charakters“ treten und KV 491 zu einer neuen, außergewöhnlichen Qualität erwachsen.
Dieses Klavierkonzert zählt zweifelsohne zu Mozart interessantesten, vereint es in seiner meisterhaft souveränen handwerklichen Ausgestaltung höchste Individualität in Charakter und Ausdruck mit einer auf die Musik Ludwig van Beethovens vorausweisenden ideellen und formalen Konzeption.
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