Franz Liszts TOTENTANZ – Paraphrase über „Dies irae“ für Klavier und Orchester stellt eines der virtuosesten, aber vom Charakter her gesehen auch düstersten Werke des Komponisten dar. Entstanden im Jahr 1849, liegt das Werk in insgesamt drei Fassungen vor: 1. Fassung 1849, 2. Fassung 1853 und 3. Fassung 1859. Zudem existieren Bearbeitungen für Klavier solo und zwei Klavieren zu vier Händen.
Vom musikalischen her gesehen kann sich der ‚Totentanz‘ als Thema mit sechs Variationen im Gewand einer mehrsätzigen Sinfonie verstehen lassen: Das „Dies irae-Thema“ erscheint zu Beginn im Orchester, das Klavier färbt mit einer Art „Gegenstimme“ und kadenzartigen Passagen (Introduktion). Danach schließen sich Variation 1 und 2 an, in denen jetzt die thematische Linie auch in die Klavierstimme verlagert ist, des Weiteren gehen diese beiden Variationen quasi ineinander über (1. Satz). Die 3. Variation markiert mit Tempo- und Charakterwechsel (‚Molto vivace‘, ¾-Takt, scharf punktierte Rhythmen) eine neue Stufe des Geschehens – scherzohafte Atmosphäre (2. Satz). Die sich daran anschließende 4. Variation (Lento) bildet einen schroffen Gegensatz dazu – formal knapp bemessen hat sie „Intermezzo-Charakter“, und nimmt die Funktion des langsamen Mittelsatzes (3. Satz) ein. Die folgenden und gleichzeitig beschließenden Variationen Nr. 5 und Nr. 6 sind am ausgedehntesten, bilden gleichsam das grandiose Finale dieser ungewöhnlichen Musik.
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