Bach Johann Sebastian: KANTATE 11 LOBET GOTT IN SEINEN REICHEN BWV 11

Als Klavierauszug (Bearbeiter: Paul Horn) liegt hier basierend auf der Ausgabe von Ulrich Leisinger die KANTATE 11 LOBET GOTT IN SEINEN REICHEN BWV 11 von Johann Sebastian Bach (1685-1750) vor.
Genaugenommen handelt es sich bei diesem für das Kirchenjahr 1734/35 geschriebene Werk gar nicht um eine Kantate, sondern um ein Oratorium („Himmelfahrtsoratorium“). Damit ist es neben dem ‚Weihnachtsoratorium BWV 248‘ als weiteres repräsentatives Werk für die Festtage dieses Kirchenjahres zu sehen.
Strukturell gesehen hat man es hier mit einem zweiteiligen Werk von insgesamt 11 Sätzen zu tun, wobei jeder der beiden Abschnitte von einem Choral beendet wird (Nr. 6 ‚Nun lieget alles unter dir‘ und Nr. 9 (Schlusschor) ‚Wenn soll es doch geschehen‘).
Bezogen auf die Musik ist anzumerken, dass Bach hier teilweise auf ältere Werke zurückgreift, so etwa beim ‚Eingangschor‘, der der 1732 entstandenen ‚Thomasschul-Einweihungskantate BWV Anh. 18‘ (‚Froher Tag, verlangte Stunden‘) entstammt, oder aber bei den beiden Arien (Nr. 4, Alt-Arie ‚Ach bleibe doch, mein liebstes Leben‘ und Nr. 8, Sopranarie ‚Jesu, deine Gnadenblicke‘), die ihre musikalische Grundlage aus der ‚Hochzeitskantate‘ (ohne BWV, ‚Auf!, süß entzückende Gewalt‘) aus dem Jahr 1725 beziehen.
Als Textdichter dieses Oratoriums wird Picander (Christian Friedrich Henrici, 1700-64) vermutet, dies kann jedoch nicht zweifelsfrei bestätigt werden.
Rahmen der Dichtung ist der sowohl bei Lukas, in der Apostelgeschichte (der Epistel des Tages) sowie bei Markus (dem Evangelium des Tages) überlieferte „biblische Himmelfahrtsbericht“, die „eingeflochtene madrigalische Dichtung fügt dem Bibeltext, der sich in knapper Berichterstattung auf das Wesentliche konzentriert, Betrachtung (als frei gedichtete Rezitative) und Gebet (als Arien) hinzu“ (Dürr, Alfred: Johann Sebastian Bach – Die Kantaten).
Der Evangelist, ist „klassisch“ mit einer Tenorstimme besetzt, der Form nach handelt es sich um ‚Secco-Rezitative‘, die übrigen Rezitative, formal als ‚Accompagnato‘ gestaltet und die Arien verteilen sich entsprechend auf die drei Solostimmen Sopran, Bass und Alt.