Bach Johann Sebastian: KANTATE 2 ACH GOTT VOM HIMMEL SIEH DAREIN BWV 2

Vorliegend hier der von Reinhold Kubik herausgegebene und beim ‚Carus-Verlag‘ erschienene Klavierauszug zu Johann Sebastian Bachs KANTATE 2 ACH GOTT VOM HIMMEL SIEH DAREIN BWV 2.
Bach schrieb dieses Werk 1724 für den 2. Sonntag nach Trinitatis, erstmals wurde es am 18. Juni 1724 in Leipzig aufgeführt. BWV 2 wird in die lange Reihe der sogenannten ‚Choralkantaten‘ (Jahrgang 1724/25) gezählt.
Entsprechend liegt ihr der gleichnamige reformatorische Choral ‚Ach Gott vom Himmel sieh darein‘ Martin Luthers aus dem Jahr 1523 zugrunde, für den 1. und den 6. Satz übernahm Bach jeweils die erste und letzte Choralstrophe dem originalen Wortlaut nach, bei der übrigen Verarbeitungen des Textes handelt es sich um Umdichtungen.
Die in 6 Sätze gefasste Kantate ist wie folgt besetzt: Soli (Alt, Tenor und Bass), Chor (SATB), 2 Oboen, 4 Posaunen colla parte (Solovioline), 2 Violinen, Viola und Basso continuo.
Der Musikwissenschaftler und Bach-Forscher Hans-Joachim Schulze konstatiert im Hinblick auf die musikalische Konzeption des Werkes einige Besonderheiten, die insbesondere den 1. Satz (Eingangschor) betreffen: „Auffällig an Bachs Komposition ist die Gestalt des Eingangssatzes. Im Unterschied zur Mehrzahl der Choralkantaten ist dem Instrumentarium hier keine konstitutive Funktion zugewiesen, vielmehr liegt ein rein vokal konzipierter Satz vor – eine Choralmotette von vorsätzlich altertümlichem Zuschnitt. In großen Notenwerten erklingt die auf vorreformatorisches Gut zurückgehende Choralmelodie abschnittsweise im Alt, während die übrigen drei Singstimmen die Choralzeilen mit fugierten Passagen vorbereiten und sodann kontrapunktieren. Den vier Singstimmen sind vier Posaunen als Klangstütze zugeordnet, den drei oberen Stimmen außerdem Streichinstrumente, dem Alt als Cantus-fi rmus-Stimme zusätzlich zwei Oboen. Als einziger unabhängiger Instrumentalpart tritt der Continuo in Erscheinung; seine Funktion als eigenständiges Baß- fundament bedeutet ein gewisses Abweichen vom sonst lupenreinen motettischen Prinzip.“ (zitiert aus dem Vorwort zur Ausgabe).