Ravel Maurice: BOLERO

„Mein Meisterwerk? Der Bolero, ganz klar! Leider enthält er keinen Ton Musik.“ Das soll Maurice Ravel (1875-1937) einmal gegenüber Arthur Honegger (1892-1955) in Bezug auf seinen 1928 im ursprünglichen Sinne als Ballettmusik, heute aber weitestgehend als reines Orchesterstück verstandenen, großartigen BOLERO geäußert haben.
Im Prinzip handelt es sich bei dieser Musik um die auf einem rhythmisch und harmonisch gleichbleibendem Grund sich bewegende Fortspinnung zweier melodischer Linien, die im Verlauf verschiedentlich instrumentiert in Erscheinung treten, und durch Zuwachs der Besetzung allmählich crescendiert werden. Nach einer sehr langen Spanne von mehr als 300 Takten „verrückt“ der bis dahin gleichbleibend in C-Dur stehende Satz abrupt nach E-Dur, und bricht nach dieser letzten Steigerung quasi „in sich zusammen“.
Der Tänzerin Ida Rubinstein ist Ravels Bolero gewidmet, und unter der Choreographie von Bronislawa Nijinska gelangte das Werk mit der Ballettkompanie Rubinsteins am 22. November 1928 im „Palais Garnier“ in Paris uraufgeführt.