Vivaldi Antonio: DIE 4 JAHRESZEITEN

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(Die Vier Jahreszeiten)

Antonio Vivaldi (1678-1741) gilt heute als einer der bedeutendsten venezianischen Komponisten und Violinisten des Barockzeitalters.
Neben einer Ausbildung zum Priester schlug er die professionelle Laufbahn des Musikers ein, hatte seit 1704 die Stelle des „Maestro die violino“ am „Ospedale della Pietà“ (Erziehungsheim für Mädchen, in erster Linie Waisen) inne, die er auch bis 1740 beibehielt.
Aus der über jahrzehntelangen sehr fruchtbaren Wirkungs- und Schaffenszeit am „Ospedale“ gingen fast 500 Konzerte für Soloinstrumente und Orchester hervor, alleine 241 davon für Violine. Erproben konnte Vivaldi seine mitunter sehr virtuosen und klangschönen Konzerte mit dem „Mädchenorchester“, er führte dieses sogar zu großem Ansehen, das auch weit über die Grenzen Venedigs hinausreichte.
Die von Vivaldi zum standardisierten Typus entwickelten „Concerti“, die erstmals in dem Opus 3 „L’estro armonico“ (Die harmonische Eingebung) ihre formale, thematische, spieltechnische und nicht zuletzt besetzungsmäßige Verankerung erfuhren, sind mitunter als tief empfundene künstlerisch-ästhetisch äußerst wertvolle Schöpfungen zu erachten, die sogar neben Werken von Bach oder Händel bestehen können.
Als mit Abstand populärstes Werk dürften dabei die im Jahr 1725 entstandenen DIE 4 JAHRESZEITEN OP 8 (‚Le quattro stagioni‘) gelten, eine Gruppe von vier Konzerten, die musikalisch im Sinne einer regelrechten Programmmusik die einzelnen Jahreszeiten Frühling („La Primavera“, op. 8 RV 269, E-Dur), Sommer („L’Estate“, op. 8 RV 315, g-Moll), Herbst („L’Autunno“, op. 8 RV 293, F-Dur) und Winter („L’Inverno“, op. 8 RV 297, f-Moll) in sehr bildhafter Ausdruckshaltung nachzeichnen.
Formal zeigen sich die Konzerte in der Anlage „Schnell – Langsam – Schnell“, wobei die lebhaften Ecksätze dem Typus der „Ritornellform“ folgen, also durch einen Wechsel von Tutti- und Soloabschnitten geprägt sind. Die langsamen Mittelsätze zeichnen sich durch eine starke, dem Solo überlassene instrumentale Hervorhebung im Sinne eines weit ausgebreiteten kantilenenhaften Gesangs aus.
Unter Berücksichtigung der etwas diffizilen Quellenlage im Hinblick auf die ‚Jahreszeiten‘ folgt die hier vorliegende Ausgabe von Christopher Hogwood im Wesentlichen der „Manchester-Fassung“, einer handschriftlichen Stimmenabschrift, die ein „frühes Stadium der Konzerte“ wiedergibt, ergänzt durch einige zusätzliche Anmerkungen aus dem weit geläufigeren, 1725 erschienenen „Amsterdamer Druck“ (Verleger Michel-Charles Le Cène).

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