Ravel Maurice: LE TOMBEAU DE COUPERIN + VALSES NOBLES ET SENTIMENTALES

LE TOMBEAU DE COUPERIN + VALSES NOBLES ET SENTIMENTALES sind zwei zentrale Werke von Maurice Ravel (1875-1937), die dieser original für Klavier zu zwei Händen komponierte, zudem aber jeweils Orchesterfassungen davon vorlegte.
‚Le Tombeau de Couperin – Suite d‘orchestre’ entstand in der hier betreffenden Fassung 1919, geht aber auf einen gleichnamigen Klavierzyklus zurück, den Ravel bereits in den Jahren 1914-17 schrieb. Dieses mitunter die schrecklichen Erfahrungen des 1. Weltkriegs verarbeitende Musik beschreibt Siegfried Schmalzriedt folgendermaßen: „So verband Ravel seine Vorliebe für die französische Clavecin-Musik, für die der Name Couperin als deren bedeutendstem Meister steht, mit der Trauer um die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kameraden und Freunde, aber auch – und das war für ihn noch tiefer erschütternd – mit dem Tode seiner im Januar 1917 verstorbenen Mutter – dem größten Verlust seines Lebens.“ (aus Schmalzriedt, S. – Ravels Klaviermusik).
Seine ‚Valses nobles et sentimentales‘ für Klavier schrieb Ravel 1911. Es handelt sich hierbei um eine Folge von insgesamt 8 Klavierstücken, die in Walzerform konzipiert sind (Nr. 1-7) und von einem das bisherige musikalische Geschehen zusammenfassenden ‚Épilogue‘ (Nr. 8) beschlossen wird.
In der 1928 verfassten „Autobiographischen Skizze“ kommentiert er diesen Zyklus wie folgt: „Die ‚Valses Nobles et Sentimentales‘ wurden unter Protest- und Buh-Rufen bei einem Konzert der S.M.I. aufgeführt, wobei die Namen der Autoren nicht bekanntgegeben wurden. Die Hörer stimmten über die Autorenschaft jeden Stückes ab. Die Vaterschaft der Walzer wurde mir zuerkannt – mit einer schwachen Mehrheit. Der siebente scheint mir der charakteristischste.“
Inspiriert wurde Ravel für seine ‚Valses‘ durch Franz Schuberts ‚34 Valses sentimentales‘ op. 50 / D 779 und die ‚12 Valses nobles‘ op. 77 / D 969.
Die Instrumentierung des Zyklus für Orchester erfolgte im Jahr 1912.
Aus Reihen des Verlags ‚Dover Publications‘ liegen hier nun beide Werke als Partituren vor.