Tschaikowsky Pjotr Iljitsch: ROMEO + JULIA - OUVERTUERE (FASSUNG 3)

Als Partitur aus Reihen des Verlags 'M. P. Belaieff' liegt hier Peter I. Tschaikowskys ROMEO + JULIA - OUVERTUERE (FASSUNG 3) vor, jenes programmatisch veranlagte Werk, das der Komponist 1869 schrieb, es aber 1870 und nochmals 1880 zwei Revisionen unterzog, wobei die 3. Version als die heute geläufigste anzusehen ist.
Eher indirekt wurde Tschaikowsky von William Shakespeares Textvorlage zu seiner Fantasie-Ouvertüre inspiriert, vielmehr ist Hector Berlioz' Oper 'Roméo et Juliette' als direkter Bezug dahinter zu sehen, denn kein Geringerer als Milij Alexejewitsch Balakirew, der maßgebliche Förderer des "Mächtigen Häufleins" ermunterte Tschaikowsky dazu, auf Grundlage der Berlioz-Oper eine Programmmusik zu verfassen.
Ergebnis ist ein sehr wirkungsvolles Orchesterstück, bei dem insgesamt 3 tragende Motive bzw. Themen im Sinne einer klassischen Ouvertüre Verarbeitung finden: auf ein "sakral-choralhaftes" Eingangsthema, das zur Grundlage ein russischen Kirchenlied hat folgen im Hauptteil die zwei völlig gegensätzlichen, das Geschehen weithin bestimmenden Themen der verfeindeten Veroneser Familien ("Mordmotiv") und das "Liebesthema" von Romeo und Julia. Tschaikowsky lässt in seiner Musik weniger die Geschichte ablaufen, als dass er die seelischen Zustände in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellt.
Das Werk erfreut sich bis heute nahezu ungebrochener Popularität, gemeinhin wird es als das erste Meisterwerk des damals 30-jährigen Komponisten verstanden.