Joseph Haydns um das Jahr 1760 entstandene SINFONIE 18 G-DUR HOB 1/18 zeigt einen 3-sätzigen Aufbau wie folgt: Andante moderato – Allegro molto – Tempo di Menuet.
Diese Abfolge, bei der zu Anfang ein langsamer Satz steht, auf den dann ein schneller Satz als Kontrast folgt und zudem ein Menuett-Satz an dritter Stelle, hat zu einer Klassifizierung als „Sonata-da chiesa-Typ“ geführt. Der Musikwissenschaftler Wolfgang Marggraf erklärt dazu: „Tatsächlich findet sich in der zeitgenössischen Instrumentalmusik kein anderes zyklisches Formmodell, an dem sich die zweimalige Abfolge eines Paares von im Tempo stark gegeneinander kontrastierenden Sätzen sonst hätte orientieren können. Allerdings beschränkt sich die Analogie zwischen der älteren Form und diesen Sinfonien Haydns auf das erste Satzpaar, auf den das Werk eröffnenden langsamen und den ihm folgenden raschen Satz. Denn gemäß dem Aufbauprinzip der viersätzigen Sonata da chiesa müsste sich diese Abfolge mit dem dritten und vierten Satz wiederholen; dies aber würde bedeuten, dass man das in der Sinfonie an dritter Stelle stehende Menuett als Entsprechung zu dem stets sehr langsamen dritten Sonata-da-chiesa-Satz verstehen müsste, was wenig plausibel wäre. Auch zeigen die beiden raschen Sinfoniesätze keine Ansätze zu fugischer Durchformung, wie sie für die Sonata da chiesa charakteristisch ist. Eine Gemeinsamkeit mit dieser aber ist die in diesen Sinfonien stets beachtete Gleichheit der Tonart aller Sätze.“ (zitiert aus: Marggraf, W. – Die Sinfonien Haydns).
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