Mendelssohn Bartholdy Felix: SINFONIE 4 A-DUR OP 90 (ITALIENISCHE)

‘Allegro vivace – Andante con moto – Con moto moderato – Saltarello-Presto’ – so lautet die Satzfolge der SINFONIE 4 A-DUR OP 90 (ITALIENISCHE) von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847), deren ideelle Konzeption unter dem Eindruck einer Italienreise (1830) entstand, und bald nach ihrer Fertigstellung am 13. Mai 1833 in London unter Leitung des Komponisten uraufgeführt worden ist.
Es handelt sich bei diesem Meisterwerk um eine klassische Sinfonie im besten Sinne, formal ausgewogen, ihrem Stimmungsgehalt nach der lyrisch-poetischen Klangsprache des romantischen Zeitalters durchaus verhaftet.
Den 1. Satz (Allegro vivace) bestimmt das weitläufig bekannte von Esprit und Frische geprägte, heitere Hauptthema, die im weiteren Verlauf des Satzes zwei hinzutretenden thematischen Gedanken („empfindsam stimmungsvolles“ Seitenthema und „rhythmisch drängendes“ von Leidenschaftlichkeit geprägtes „episodisch eingeführtes“ drittes Thema) treten damit unter anderem in deutlichen Kontrast, erfahren wie das Hauptthema selbst Varianten bzw. Abwandlungen.
Der 2. Satz (Andante con moto) in d-Moll ist von eher dunkel-melancholischem Charakter und balladenhaft im Ausdruck. Thematisch liegt hier das Lied „Es war ein König in Thule“ zugrunde, wahrscheinlich gedacht als Hommage an Mendelssohns im Frühjahr 1832 verstorbenen Lehrer Carl-Friedrich Zelter.
Der 3. Satz (Con moto moderato) ist ein anmutiger Menuett-Satz in A-Dur, der die Sinfonie beschließende 4. Satz (Saltarello-Presto) ist formal ausgestaltet als Rondo, konzeptionell liegt hier die Idee des typischen italienischen Springtanzes zugrunde. Dieses Finale, in dem sich leidenschaftlich-stürmische Passagen mit etwas gedehnteren, elegisch anmutenden abwechseln, bringt den typischen „Mendelssohn-Stil“ vortrefflich zur Geltung.
Von der „Italienischen“ liegen mehrere Fassungen (z.T. fragmentarisch) vor. Die allseits bekannte „Londoner Fassung“ aus dem Jahr 1833 ist als ursprünglich zu verstehen, im Jahr 1834 machte sich Mendelssohn an die Umarbeitung der Sätze 2, 3 und 4, wodurch eine als „Fassung 1833-34“ bezeichnete Version den Weg in die Öffentlichkeit fand.