Mozart Wolfgang Amadeus: SINFONIE 40 G-MOLL KV 550

Die SINFONIE 40 G-MOLL KV 550 (1788) von Wolfgang Amadeus Mozart liegt hier als „Erste Fassung ohne Klarinetten“ vor, heißt also konkret, dass dieses Werk in zwei Fassungen existiert, nämlich in der eben bezeichneten, und in einer zweiten, umgearbeiteten Fassung mit Klarinetten in B, die heute zudem als die gebräuchlichere gilt.
In mehrerlei Hinsicht ist die g-Moll-Sinfonie ein sehr außergewöhnliches symphonisches Werk. Es fehlen hier „Pauken und Trompeten“, die beiden Hörner (in B und G) werden nicht paarweise, sondern individuell eingesetzt, auch die Flöte ist einfach besetzt. All das verleiht dieser Orchestermusik eine beinahe „kammermusikalische Intimität“ (Uwe Krämer).
Ein dunkler Grundcharakter bestimmt das ganze Werk. Es gibt nur wenige lichte Momente, bereits der Beginn des Kopfsatzes mit seinen einleitenden unruhig wogenden Begleitstimmen, auf die das „fragende“ Anfangsmotiv der melodischen Hauptlinie (Sekundschritt es‘‘-d‘‘ abwärts, Sextsprung d‘‘-b‘‘ aufwärts) einsetzt, welches fortan den Satzverlauf thematisch in nahezu allen Facetten bestimmen wird, verdeutlicht das „unruhige Verharren“ in lichtarmer Atmosphäre.
Der langsame Satz, das ‚Andante‘ in Es-Dur setzt mittels seines schwebenden Charakters einen spürbaren Akzent dazu, das folgende ‚Menuetto-Allegretto‘ aber ist kein dem höfischen Tanz angenäherter Satz von graziös-belebtem Charakter, sondern entpuppt sich als meisterhaft „stilisierter“, „sinfonisch gearbeiteter“ Satz. Das Finale ‚Allegro assai‘ schließlich bringt die anfänglich vorherrschende Atmosphäre wieder zurück, auch die Verwandtschaften der beiden jeweiligen Kopfthemen verdeutlichen den inneren Zusammenhang. Als bemerkenswert ist zudem die Durchführung des Schlusssatzes herauszustellen: eine ausgeprägte Chromatik in der unisono geführten, harmonisch ungebundenen Hauptlinie, die unter anderem durch „unmelodische Sprünge“ charakterisiert ist, verleiht diesem Abschnitt eine ausgesprochene Modernität.