Haydn Joseph: SINFONIE 45 FIS-MOLL HOB 1/45 (ABSCHIED)

Als Urtextausgabe, die in Zusammenarbeit des Verlags ‚Bärenreiter‘ mit ‚Henle‘ entstanden ist, liegt hier Joseph Haydns 1772 entstandene SINFONIE 45 FIS-MOLL HOB 1/45 (ABSCHIED) vor, die gewissermaßen als Höhepunkt der in der von der Etablierung musikalischer Neuerungen bzw. künstlerischer Umbrüche oder Umwälzungen geprägten Schaffensperiode 1766-1772 verstanden werden kann.
Seinen Beinamen erhielt das Werk aufgrund des Aufbaus des beschließenden ‚Adagios‘, bei welchem Haydn das schrittweise Verstummen aller Orchesterinstrumente quasi auskomponiert hat, was einer Anekdote zufolge als dezenter Hinweis der Musiker auf den überaus anstrengenden und sehr langen Dienst am Fürstenhof zu Esterházy zu Saisonende gemeint gewesen sein soll.
In musikalischer Hinsicht bietet Haydns Sinfonie in fis-Moll, einer Tonart übrigens, deren Verwendung singulär im gesamten sinfonischen Schaffen des Komponisten ist, in allen 4 Sätzen ein geradezu extremes Bild, welches geprägt ist von höchst individueller, persönlich bekennender Ausdruckshaltung: „In keinem anderen Werk kommt der Wille zu kompromissloser Kundgabe tief aufwühlender Erlebnisse so vehement zum Ausbruch wie in ihm, und es ist – trotz der vermeintlichen Kuriosität seines Schlusssatzes - zweifellos eine der erschütterndsten Schöpfungen der klassischen Epoche überhaupt.“ (Marggraf, Wolfgang – Die Sinfonien Haydns).
Ideelles und konzeptionelles Zentrum, von dem aus das Werk in stilistischer, aber auch formal-inhaltlicher Hinsicht seine gesamte Bestimmung erfährt, ist der aufgewühlte Kopfsatz. Die 3 folgenden Sätze reflektieren das hier exponierte musikalische Geschehen jeweils auf eine ganz bestimmte Art und Weise: „Selten ist bisher in der Geschichte der Instrumentalmusik der innere Zusammenhang der einzelnen Sätze eines zyklischen Werkes so eng gewesen wie in dieser Sinfonie Haydns.“ (Marggraf, W.).
Die 4 Sätze lauten im Einzelnen: Allegro assai – Adagio (A-Dur) – Menuet: Allegretto – Finale: Presto-Adagio.