Haydn Joseph: SINFONIE 49 F-MOLL HOB 1/49 (LA PASSIONE)

H.C. Robbins Landon ist Herausgeber der hier vorliegenden ‚Eulenburg-Taschenpartitur‘ mit Joseph Haydns SINFONIE 49 F-MOLL HOB 1/49 (LA PASSIONE).
Es handelt sich um ein Werk von ausgesprochen düster-leidenschaftlichem Charakter, auf den sich auch der im Nachhinein hinzugefügte Beiname „La Passione“ beziehen könnte: „Ob ihr Untertitel, der allerdings nur in einer einzigen peripheren Quelle überliefert ist, allgemein auf den sehr leidenschaftlichen Charakter des Werkes hinweist oder auf seine Verwendung anlässlich von Passionsandachten, ist nicht sicher zu entscheiden.“ (so der Musikwissenschaftler Wolfgang Marggraf).
Die F-Moll-Sinfonie gilt als herausragendes und charakteristisches Werk der Schaffensperiode 1766-1772, welche insgesamt 15 Sinfonien hervorgebracht hat, von denen 5 in einer Molltonart geschrieben sind.
Sie stellt zudem die letzte Sinfonie des sogenannten „Sonata-da-chiesa-Typs“ dar, eines an die Form der spätbarocken Kirchensonate angelehnten Typs, der als charakteristische Merkmale zum einen die in allen 4 Sätzen beibehaltene Tonart (hier: f-Moll) aufweist, zum anderen durch den Satzverlauf (langsamer Kopfsatz, auf den als „Gegensatz“ ein rasch bewegter folgt) bestimmbar wird.
Eröffnend mit einem von Streichern dominierten, schmerzvoll klagenden ‚Adagio‘, auf das im Sinne eines regelrechten „Gegensatzes“ ein äußerst bewegliches, in Achtelnoten quasi durchpochendes ‚Allegro di molto‘ folgt, an welches sich dann ein von innerem klanglichem Kontrast (Tonartenwechsel f-Moll – F-Dur) durchwirkter ‚Menuett-Satz‘ anschließt, der seinerseits überleitet in das ‚Finale: Presto‘, das als energisch bewegter Schlusssatz mit seinem geradezu unaufhörlich nach vorne treibendem Bewegungsimpuls in Vierteln an den 2. Satz anknüpft.