Eigentlich hatte Felix Mendelssohn Bartholdy seine Reformations-Sinfonie für die Feierlichkeiten zum 300. Jubiläum der Confessio Augustana, des protestantischen Glaubensbekenntnisses, komponiert. Aus verschiedenen, nur teilweise geklärten Gründen kam im betreffenden Jahr 1830 keine Aufführung zustande; erst zwei Jahre später dirigierte der Komponist in Berlin die Premiere seines mittlerweile mehrfach überarbeiteten Werkes. Nur noch eine Aufführung gab es zu Lebzeiten Mendelssohns durch Julius Rietz in Düsseldorf, während sich der Komponist bereits von seinem Opus distanziert hatte. Konzipiert für den Konzertsaal, wird in der Sinfonie den Bezug zum theologischen Thema durch Einbindung verschiedener Motive hergestellt. So im Finale, in dem Mendelssohn den Luther-Choral Ein feste Burg in der Flöte zitiert, um ihn anschließend zum triumphierenden Hauptthema auszubauen. Der starke außermusikalische Bezug dürfte einer der Gründe für seine spätere Abwendung von dieser Partitur gewesen sein, zumal Mendelssohn expliziter Programmatik in der Instrumentalmusik immer skeptischer gegenüberstand. Im Breitkopf Urtext erscheint die Reformations-Sinfonie als Vorabdruck der Gesamtausgabe. Für die Edition wurden, neben dem Düsseldorfer Aufführungsmaterial von 1837, erstmals zwei Kopistenabschriften ausgewertet, die die Hauptstadien der Fassung von 1830 überliefern.
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