Haydn Joseph: SINFONIE 53 D-DUR HOB 1/53 (L'IMPERIALE)

Als ‚Eulenburg-Taschenpartitur‘ in der bedeutenden Ausgabe von H. C. Robbins Landon liegt hier Joseph Haydns SINFONIE 53 D-DUR HOB 1/53 (L'IMPERIALE) vor, die vermutlich in der zweiten Hälfte der 1770er Jahre entstand und deren Entstehungsgeschichte sich etwas verwickelt darstellt.
Dies Werk, dessen Beiname nachträglich von fremder Hand hinzugefügt wurde, gilt als eine der populärsten des Komponisten überhaupt und verbreitete sich rasch in weit verzweigte Kreise. Da das Autograph verlorengegangen ist, lässt sich heute über die eigentliche und auch endgültige Gestalt dieser D-Dur-Sinfonie nur spekulieren.
Aus den verschiedenen Abschriften und Bearbeitungen sind nicht weniger als sieben verschiedene Versionen hervorgegangen. Die Unterschiede dabei betreffen Satz 1 und Satz 4.
Von dem Finalsatz beispielsweise existieren drei Fassungen, wobei nur zwei nach heutigem Wissensstand als authentisch angesehen werden.
Die hier betreffende Ausgabe gibt Haydns ‚L’Imperiale‘ als Partitur demnach mit zwei Versionen des Schlusssatzes wieder: ‚Capriccio-Moderato‘ (Version A) und ‚Presto‘ (Version B). Robbins Landon nimmt für die Sinfonie mit dem Finale A eine Entstehungszeit ca. 1775-77 an und entsprechend mit dem Finale B ca. 1778-80.
Version B war im eigentlichen Sinne bereits als Ouvertüre (Hob. Ia/7) zu einer nicht näher bekannten Oper Haydns geschrieben worden, fand dann aber für die hier betreffende D-Dur-Sinfonie Gebrauch und wurde vom Komponisten zudem auch in der D-Dur-Sinfonie Hob. 1/62 (1780) als Kopfsatz verwendet.
Für den Satzverlauf ergibt sich demnach folgendes Bild: I. Largo maestoso-Vivace – II. Andante (A-Dur) – III. Menuetto (-Trio) – IV. Finale: Capriccio-Moderato (Version A) / IV. Finale: Presto (Version B).