Als Studienpartitur aus Reihen des Verlags ‚Bärenreiter‘ liegt hier in der Ausgabe von Frantisek Bartos Antonin Dvoraks 1880 entstandene SINFONIE 6 D-DUR OP 60 vor, ein Werk von großer kompositorischer Meisterschaft, in welchem deutlich ein Tonfall böhmisch-folkloristischer Färbung zu vernehmen ist, daneben aber auch deutlich der Einfluss Brahmsscher Sinfonik spürbar wird.
Insbesondere die beiden Ecksätze ‚Allegro non tanto‘ und ‚Allegro con spirito‘ lassen in Klangfarbe und Charakter deutlich Brahmsnähe spüren, gewisse Parallelen zu dessen 2. Sinfonie in D-Dur op. 78 sind hier offenkundig.
Dvorak zeigt in seiner D-Dur-Sinfonie aber auch ein hohes Maß an handwerklicher Souveränität was die motivisch-thematische Arbeit anbetrifft: „Beachtlich ist Dvoráks Geschick, seine motivische Kombinationskunst in eine farbig variierte, immer durchsichtige Instrumentation zu kleiden.“ (Reclams Konzertführer).
Das in einer Kombination aus Rondo- und Variationssatz gestaltete ‚Adagio‘ (B-Dur) überzeugt durch den großen Reichtum an klanglichen Kontrasten. Deutlich in böhmischen Tonfall ist indes das D-Moll-Scherzo (3. Satz) gehalten: ein ‚Furiant‘ mit den typischen Taktwechseln zwischen 2/4 und 3/4. Das in D-Dur stehende Trio kontrastiert den etwas derb wirkenden Furiant-Tanz mit einer pastoralen friedvollen Stimmung, über der eine Kantilene der Flöte ausgebreitet wird.
Dvorák widmete die 6. Sinfonie dem Dirigenten Hans Richter. Eine Aufführung des Werkes lehnten die Wiener Philharmoniker aber zunächst ab.
Zur Erstaufführung kam es am 25. März 1881 in Prag unter Adolf Cech.
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