Henri Büsser (1872-1973) ist Herausgeber von Gabriel Faurés populärer SICILIENNE OP 78 in einer Fassung für Querflöte und Klavier.
Die in eine zart fühlend-melancholische Grundstimmung getauchte Musik kennzeichnet sich zudem durch einen durchweg zurückgenommenen Charakter. Das musikalische Geschehen bewegt sich weich fließend in einem wiegenden 6/8-Takt voran. Zu dynamischen Ausbrüchen in den „Forte-Bereich“ kommt es hier ganz selten.
Mehrschichtig gestaltet sich auch die Entstehungsgeschichte der ‚Sicilienne‘: Anfänglich hatte Fauré diese bereits 1893 als Nummer einer Schauspielmusik zum Stück ‚Le bourgeois gentilhomme‘ („Der Bürger als Edelmann“) von Molière vorgesehen, doch wurde daraus nichts.
Dennoch fand das Stück daraufhin anderweitig Verwendung, und zwar im Rahmen der Schauspielmusik bzw. Orchestersuite zu Maurice Maeterlincks ‚Pelléas et Mélisande‘ (op. 80), die Fauré im Jahr 1898 verfasste. Außerdem transkribierte er sie für Violoncello (oder Violine) und Klavier, richtete sie zudem für Klavier zu 2 Händen ein.
Die ‚Sicilienne‘ exisiert, so wie die hier vorliegende Fassung, inzwischen in zahlreichen Bearbeitungen unterschiedlichster Besetzungen und bildet ein reizvolles Vortragsstück von großer Beliebtheit.
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