Tschaikowsky Pjotr Iljitsch: QUARTETT 3 ES-MOLL OP 30

Von den drei zwischen 1871 und 1876 komponierten Streichquartetten Peter I. Tschaikowskys ist da hier vorliegende QUARTETT 3 ES-MOLL OP 30 (1876) als dasjenige zu sehen, welches stark bekenntnishaft persönliche Züge trägt, steht seine Entstehung doch im engen Zusammenhang mit dem Tod des Geigers Ferdinand Laub (1832-1875), einem engen künstlerischen Freund und Weggefährten Tschaikowskys. „In Memoriam“ ist das Quartett dem verstorbenen Freund dann auch gewidmet.
Sowohl Licht als auch Schatten zeigen sich in den 4 Sätzen dieses Es-Moll-Quartetts. Sehr dunkel und fahl ist der Beginn des Kopfsatzes, die als ‚Andante sostenuto‘ bezeichnete Einleitung. Daraufhin folgt der Hauptsatz ‚Allegro moderato‘, der sich zeitweilig nach B-Dur wendet, die Atmosphäre etwas aufhellt, bevor am Ende doch wieder die Rückwendung zur Thematik der Einleitung kommt.
Das sich daran anschließende scherzoähnliche ‚Allegretto vivo e scherzando‘ in B-Dur lockert die eher düstere Grundstimmung wieder etwas auf, bevor mit dem folgenden ‚Andante funebre e doloroso ma con moto‘ eine in tief klagendes Trauern gehüllte Musik aufkommt, die gleichzeitig bezogen auf ihre tiefgehend emotionale Haltung als Kulminationspunkt des Werkganzen zu verstehen ist. Das beschließende ‚Finale: Allegro non troppo e risoluto‘ wirkt in seiner Klangsprache eher versöhnlich, schließt nach einer lebhaften „Schluss-Stretta“ sogar in der angestimmten Ausgangstonart Es-Dur.