Brahms Johannes: QUINTETT 2 G-DUR OP 111

‚Kammermusik ohne Klavier‘ findet sich im Schaffen von Johannes Brahms mit folgenden Werken: Streichsextett B-Dur op. 18 (1860), Streichsextett G-Dur op. 36 (1864/65), Streichquartett c-Moll op. 51/1 (1873) und a-Moll op. 51/2 (1873), Streichquartett B-Dur op. 67 (1875), schließlich Streichquintett F-Dur op. 88 (1882) und Streichquintett G-Dur op. 111 (1890).
Bezogen auf die zeitliche Abfolge der Entstehung dieser Streicher-Kammermusiken fällt auf, dass die Quintett-Kompositionen in die späte Zeit fallen, mit dem vorliegenden QUINTETT 2 G-DUR OP 111 ein Schlusspunkt gesetzt wird, lediglich nur noch das faszinierende ‚Quintett für Klarinette (oder Bratsche), 2 Violinen, Bratsche und Violoncello h-Moll op. 115‘ ein Jahr später folgen soll.
Opus 111 in G-Dur hat vier Sätze: I. Allegro non troppo, ma con brio – II. Adagio [d-Moll] – Un poco Allegretto [g-Moll/G-Dur] – Vivace ma non troppo presto.
Die formale Gestaltung des Werkes ist im Grunde gattungsgemäß, geradezu „unkonventionell“. Der Kopfsatz ist in seiner eher knapp bemessenen Anlage nach Regeln des Sonatensatzes konzipiert, der langsame Mittelsatz liedhaft, tiefsinnig, das folgende Scherzo von etwas in sich gekehrtem Charakter, das in Rondo-Form konzipierte Finale sehr belebt, von energiegeladener Leidenschaftlichkeit.