Brahms Johannes: SEXTETT 1 B-DUR OP 18

Aus seiner kompositorischen Auseinandersetzung mit der als etwas problematisch einzustufenden Gattung ‚Streichsextett‘ sind von Johannes Brahms 2 Werke hervorgegangen: Sextett op. 18 in B-Dur (1859/60) und Sextett op. 36 in G-Dur (1864/65).
Komponisten vor Brahms haben eher nur selten und dann in Form von Gelegenheitswerken dieser Besetzung mit 6 Streichern (2 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli) ihre Aufmerksamkeit geschenkt (z.B. Luigi Boccherini, Louis Spohr, Niels W. Gade u.a.), und auch nach Brahms zeigt sich in den Werken von Antonin Dvorák, Reinhold Glier, Max Reger und Erich Wolfgang Korngold (u.a.) nur eine spärliche Nachfolge, die es nicht vermochte das ‚Sextett‘ als originär kammermusikalische Gattung zu festigen und im Sinne einer Gattungstradition weiterzuführen, zu etablieren.
Brahms‘ SEXTETT 1 B-DUR OP 18 zeigt sich in formaler und in klanglicher Hinsicht geprägt von sinfonischem Gestus. Gegliedert ist das Werk in 4 Sätze, wobei sich ein groß dimensionierter, melodisch strömender und ganz auf klangliche Steigerungen angelegter Kopfsatz auf der einen, und ein formal durchaus kompliziert wirkender, „im Tonfall, trotz großer durchführungsartiger Steigerungen, eigentümlich lyrisch-verhaltener“ Finalsatz (Reclams Kammermusikführer) auf der anderen Seite gegenüberstehen, die beiden Mittelsätze, der von ausgesprochen ernster und düsterer Stimmung geprägte langsame Variationssatz an 2., sowie der geradezu ausgelassen heiter wirkende Scherzo-Satz an 3. Stelle, ein zweites „inneres“ Gegensatzpaar dazu abgeben.
Die Sätze lauten im Einzelnen: I. Allegro ma non troppo – II. Andante ma moderato (d-Moll) – III. Scherzo: Allegro molto – IV. Rondo: Poco allegretto e grazioso.
Vorliegend hier nun aus Reihen des Verlags ‚International Music Company‘ der komplette Stimmensatz zu Op. 18.