Der bedeutende Barockkomponist Georg Muffat (1653-1704), der unter anderem bei Jean-Baptiste Lully (1632-1687), Bernardo Pasquini (1637-1710) und Arcangelo Corelli (1653-1713) studiert hat, komponierte 1688/89 unter anderem 12 Concerti grossi für 2 Solo-Violinen, Solo-Violoncello, 2 Violinen, 2 Violas und Basso continuo, mit denen er „die Entwicklung des Concerto grosso in Deutschland wesentlich beinflusst. Die beiden Urprinzipien des konzertanten Musizierens, wie sie sich in der venezianischen Mehrchörigkeit mit Chor-Antithetik und virtuosem monodischem Solospiel etabliert hatten, waren von Corelli bis zu dem Modell entwickelt worden, indem eine kleinere Instrumentalformation (das Concertino) die virtuoseren Aufgaben übernahm, während die größere (das Tutti) mehr den Anteil der wuchtigen Chor-Antithetik vertrat. Muffats Leistung lag nun darin, mit diesem italienischen Musiziermodell, welches an die Form der Kirchensonate gekoppelt war, französische Tanzformen verbunden zu haben.“ (Burkhard Rempe, aus: Konzertführer Barock – Orchestermusik von A-Z).
Vorliegend hier nun in der Ausgabe Günter Kehrs das CONCERTO 9 VICTORIA MAESTA aus den 12 Concerti grossi. Das in 5 Sätze gefasste Werk (Sonata (Grave-Allegro) – Aria. Allegro – Grave – Sarabanda. Adagio – Borea), dessen Titel übersetzt „Trauriger Sieg“ lautet, bezieht sich auf den Tod des Bruders des Erzbischofs zu Salzburg (an dessen Hof Muffat zu dieser Zeit Organist und Kammermusiker war), der im Zuge der Eroberung Belgrads im Jahr 1688 gefallen war.
Schon der Beginn des Werkes, ein in der Tonart c-Moll stehendes ‚Grave‘ in der Art eines Trauermarsches wird der Thematik gerecht.
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